Nur wenige Grundschulkinder besitzen wahrscheinlich eine eigene Schreibmaschine. Noch weniger Grundschülerinnen sind Autorin eines eigenen Buches. Ariane Mügge kann beides von sich behaupten. Die Idee zu dem Buch kam der 7-Jährigen dabei auf dem Rückweg von ihren Großeltern. Gleichzeitig ist der Hintergrund sehr ernst: Ariane verarbeitet in dem Buch den Auslandseinsatz ihres Vaters.

Von Anfang: Arianes Vater ist Soldat und in Augustdorf stationiert. Im vergangenen Sommer kam dann eine Nachricht, die viele Soldatinnen und Soldaten erreicht: Er muss zum Auslandseinsatz nach Litauen. „Es war ein heißer Tag“, erinnert sich Ariane. „Er war eigentlich schon auf dem Weg nach Hause, da wurde er nochmal zum Gespräch gerufen“, erinnert sich Daniela Mügge, die Mutter. Bereits sechs Wochen später sollte er den Einsatz antreten, der insgesamt sieben Monate dauert.

Verständlicher Weise macht sich Ariane in den kommenden Tagen viele Gedanken. „Ich hatte Angst, dass ihm etwas passiert. Er kann sich auch verletzen“, erklärt Ariane. Hilfe erhält Ariane in dieser Zeit vom Familienbetreuungszentrum. Dies beinhaltet auch verschiedene Bücher. Nach einem Besuch bei ihren Großeltern kommt ihr auf dem Ostwestfalendamm eine Frage: „Haben eigentlich Erwachsene oder Kinder diese Bücher geschrieben?“ Ihre Mutter erklärte, dass Erwachsene diese Bücher geschrieben haben. „Aber wie können die das denn wissen, wie sich Kinder fühlen?“, fragte Ariane daraufhin.

Ariane wollte daraufhin selbst aktiv werden. Zum Geburtstag erhält sie eine alte Schreibmaschine geschenkt. Ihr Ziel: „Ich möchte anderen Kindern Trost spenden“, erklärt Ariane. Es habe aber auch ihr selbst geholfen, erklärt Daniela Mügge. So schreibt Ariane über die Zeit, in der ihr Vater in Litauen stationiert ist. Nachdem klar wurde, dass aus der Idee ein Buch wird, steigt Ariane auf den Computer um. „Für Kinderfinger ist eine Schreibmaschine schon sehr anstrengend“, so die Mutter.

Am Ende kann Ariane ihr eigenes Buch in Händen halten: „Der Einsatz von meinem Papa. Wie ein Kind den Einsatz seiner Eltern erlebt“, heißt das Buch. Schnell haben auch andere Familien von Soldatinnen und Soldaten nach dem Buch gefragt. Auch das Familienbetreuungszentrum unterstützt die 7-Jährige. „Sie ist eine gute Schreiberin und schreibt auch sehr gerne“, erklärt Daniela Mügge stolz. Und auch eine Vorlesung im Kindergarten stehen auf dem Programm von Ariane. Was die Zukunft für Ariane noch so bringt, bleibt abzuwarten. „Ich würde schon gerne weitere Bücher schreiben“, sagt Ariane.

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