Rainer Radler, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold, zieht eine gemischte Bilanz des aktuellen Arbeitsmarktes: „Besonders positiv ist der allgemeine Rückgang der Arbeitslosigkeit in Lippe gegenüber dem Vormonat. Doch wenn man genauer hin-schaut, sieht man, dass nicht alle Personengruppen von der Frühjahrsbelebung, die sich in der erfreulich hohen Anzahl an gemeldeten offenen Stellen widerspiegelt, profitieren. So stieg etwa die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 16 Menschen gegen-über dem Vormonat. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt angespannter, was auf die konjunkturelle Entwicklung im Zuge von Ukraine-Krieg, Energiekrise und dergleichen mehr zurückzuführen ist.“

Radler sieht in Hinblick auf das Plus an Stellenmeldungen im Vergleich zum Vor-monat ein gutes Beschäftigungspotential für Menschen auf Arbeitsuche, die sich qualifizieren wollen. „Die Stellen sind da, oftmals passt allerdings das Anforderungs-profil nicht zu dem, was Bewerber mitbringen. Ich kann nur an jeden Interessenten appellieren, die Qualifizierungsangebote der Detmolder Arbeitsagentur zu nutzen. Dadurch verbessern sich Einstellungschancen deutlich.“

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Lippe im April 2023 gesunken. Insgesamt wa-ren 9.589 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 198 Personen oder 2,0 Prozent weniger. Im Vergleich zum April 2022 steigt die Zahl der Arbeitslosen um 514 Personen bzw. 5,7 Prozent. Die Arbeitslo-senquote beträgt im April 2023 5,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,9 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 2.927 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 186 Perso-nen bzw. 6,0 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 90 Personen oder 3,2 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

In der Grundsicherung sind zwölf Arbeitslose weniger als im Vormonat und 424 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies minus 0,2 Prozent zum Vormonat bzw. plus 6,8 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 6.662 Perso-nen und damit 69,5 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

Jugendarbeitslosigkeit

974 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Im Vormo-nat waren dies noch 25 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 93 weniger ar-beitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf mi-nus 2,5 Prozent zum vorherigen Monat bzw. plus 10,6 Prozent im Vorjahresver-gleich.

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat ge-sunken (minus 80 Personen oder minus 2,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 73 Arbeitslose mehr (plus 2,4 Prozent). Insgesamt sind 3.171 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe betroffen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Lippe im Berichtsmonat gestiegen. 4.253 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig be-schäftigt, darunter zählen 91,4 Prozent (3.889 Personen) zur Grundsicherung. Ver-glichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 16 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 97 Per-sonen oder 2,2 Prozent.

Stellenangebot

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 484 Stellen gemeldet (plus 61 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 2.854 offene Stellen, 65 we-niger als im Vormonat und 513 weniger als im Vorjahresmonat.

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold 2.181 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 113 weniger als im Vorjahreszeitraum (minus fünf Prozent). Zugleich gab es 1.974 Mel-dungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 21 (minus ein Prozent). Ende April waren 822 Bewerber noch unversorgt und 995 Ausbildungsstel-len noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber (minus 40 oder minus fünf Prozent), die Zahl der unbesetzten Ausbil-dungsstellen war ebenfalls kleiner (minus sechs oder minus ein Prozent).

Textquelle: Agentur für Arbeit Detmold – Pressestelle OWL

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