Am vergangenen Dienstag stand für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule in der Senne ein ganz besondere Attraktion auf dem Stundenplan. Die Band „Krawallo“ besucht die Schule und spielt für die über 300 Kinder ein Konzert. In den nächsten 60 Minuten sind auf den Fluren der Schule  unter anderem Lieder wie „So ein schöner Tag“ oder „Das Rote Pferd“ zu hören und Kinder klatschen und hüpfen rhythmisch zur Musik.

Krawallo war bereits einmal zu Gast an der Schule, verriet Schulleiterin Ute Krause. Das Konzert sei so gut angekommen, dass sie die Band gerne nochmal eingeladen hat. Hinter Krawallo stecken Sebastian Dold, Sven Kreinberg und Romann Möller. Die Idee entstand dabei vor ungefähr zehn Jahren, erklärte Dold im Gespräch mit DIE AUGUSTDORFER NACHRICHTEN. „Der erste Auftritt war eher ein Versehen“, erklärt der Realschullehrer. Zufällig trat er bei einem Kinderfest auf. Kreinberg und Möller gehören seit fünf Jahren zur Band.

Im vergangenen Jahr hat das Trio 160 Auftritte gehabt. „Wir spielen an einem Tag dann häufig auch zwei oder drei Auftritte, ansonsten wäre das neben meinem Beruf nicht möglich“, so Dold. Allerdings ist das auch mit viel Anstrengung verbunden: „45 Minuten für Kinder zu spielen ist so anstrengend wie zwei bis drei Stunden bei Erwachsenen.“ Bei den Auftritten beschränkt sich die Band auf OWL. „Als Familienband ist es aus meiner Sicht richtig, dass wir auch ökologisch denken“, sagt Dold.

Kurz vor dem Auftritt erklärt er dann auch, was ihn besonders antreibt: „Ich freue mich, die Kinder gleich in Bewegung zu bringen.“ Dann begrüßt Ute Krause die Kinder und Musiker. „Wir haben heute eine Band zu Gast, die extra aus OWL angereist ist“, erklärt Krause den Kindern. Zum Einstieg probt die Schulleiterin auch direkt das Klatschen mit den Schülerinnen und Schülern.

Dann starten die drei Musiker und animieren die Kinder immer wieder, mitzumachen. Mit viel Witz führt das Trio durch das Konzert. Ein Highlight für die Schülerinnen und Schüler war sicherlich, dass am Ende auch zwei Lehrerinnen auf die Bühne gebeten wurden und vortanzen durften. „Da lernt man seine Kolleginnen nochmal ganz neu kennen“, scherzt Krause. Am Ende gibt es dann auch noch eine Zugabe. Die Band spielt ihren wohl bekanntesten Hit: Du bist so! Das Lied wurde von den Musikern zum Welt-Down-Syndrom-Tag 2019 geschrieben und schaffte es sogar in die Tagesschau.

Ermöglicht wurde das Konzert durch die „Kultur(t)räume“ vom Regionalen Bildungsnetzwerk und der Stiftung Standortsicherung. Die beiden Kooperationspartner haben sich zum Ziel gemacht, „kulturelle Bildungsangebote in den Schulen zu fördern und zu verstetigen“, heißt es in einem Anschreiben an die Schulen. Im Rahmen dieses Projektes können die Schulen auf unterschiedliche Events zurückgreifen. Bildungsnetzwerk und Standortsicherung kümmern sich um Organisation und Bezahlung.

Für das Projekt stehen insgesamt 8.000 Euro zur Verfügung, erklärt Katrin Paas von der Stiftung Standortsicherung. Diese Mittel seien allerdings schnell aufgebraucht gewesen und es werde bereits eine Warteliste geführt. „Wir sind aktuell dabei, weitere Gelder einzuwerben“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Henrike Heil im Gespräch mit DIE AUGSUTDORFER NACHRICHTEN. Sie sei zuversichtlich, dass weitere Partner Gelder bereitstellen.

Heil und Paas waren an die Schule gekommen, um sich ein Bild von dem Konzert zu machen. Das Programm wurde dabei auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ins Leben gerufen: „Gerade Kinder konnten in den letzten zwei Jahren wenig machen. Oftmals konnten sie keine oder nur wenige Freunde treffen“, so Paas. Aus diesem Grund sei die Idee der „Kultur(t)räume“ entstanden.

Ihr Ziel sei es, das Projekt auch weiterhin anbieten zu können. Wenn es nach den Schülerinnen und Schülern der Grundschule in der Senne geht, ist das sicherlich ein erstrebenswerter Weg.

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