Für die Übungen im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung und im Ernstfall müssen enorm viele Versorgungsgüter wie Munition und Ersatzteile, Kettenfahrzeuge und militärisches Personal möglichst rasch an ihren Einsatzort gebracht werden. Die Bahn ist und bleibt dabei ein wichtiges Transportmittel. In Paderborn-Sennelager hat die 2. Kompanie des Panzerbataillons 203 ihre Leopard-Kampfpanzer auf die Reise geschickt. An der Verladerampe in Klietz werden die Besatzungen ihre „Leos“ wieder in Empfang nehmen.

Rund zwei Wochen wird die Kompanie um Hauptmann Matthias M. auf dem 90 Quadratkilometer großen Übungsareal intensiv trainieren. Besonderes Highlight: die zahlreichen Schießvorhaben bei Tag und Nacht. Für viele Panzersoldatinnen und Panzersoldaten, die gerade ihre Dienstpostenausbildung zum Richt- und Ladeschützen auf dem Kampfpanzer Leopard 2 durchlaufen, steht das erste Mal das Scharfschießen mit dem Großwaffensystem auf dem Dienstplan. Doch zuvor müssen die Stahlkolosse sicher auf die Spezialflachwagen der Bahn verladen werden. Der Kompaniechef der „Zwoten“ steht an diesem Novembermorgen etwas abseits an der Verladerampe in Sennelager und beobachtet aufmerksam jeden Arbeitsschritt der Besatzungen. Fast unwirklich scheint die Zeit für einen kurzen Moment stillzustehen, als der Panzerfahrer behutsam den ersten 64-Tonnen-Koloss auf den Wagon lenkt.

Beim Fahren ist besondere Vorsicht geboten, denn die Flachwagen sind schmaler als die Kampfpanzer selbst. Ein Einweiser dirigiert den Panzerfahrer von Wagon zu Wagon. Präzisionsarbeit für die Besatzungen von Hauptmann Matthias M. Mehrere Zentimeter ragen die Kettenränder der Leoparden über die Ladeflächen hinaus. Wagenmeister der Bahn kontrollieren den reibungslosen Ablauf an der Betonrampe in Sennelager. „Während der Verladung spielt das Thema Sicherheit eine besondere Rolle und es wird nichts dem Zufall überlassen“, betont der Kompaniechef. Auch für technische Defekte hat die Kompanie aus Augustdorf vorgesorgt. Ein Bergepanzer „Büffel“ steht bereit, um im Fall des Falles sofort eingreifen zu können.

Der „Büffel“ ist ein echter Allrounder: mit seiner Krananlage kann er bis 30 Tonnen Gewicht heben, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und mit seinem Räumschild Erdreich abzutragen. Seine Hauptaufgabe besteht jedoch darin, beschädigte Kampfpanzer im Gefecht aus der „heißen Zone“ unter vollem Panzerschutz zu bergen. Nachdem alle „Leos“ sicher auf ihren Stellplätzen verzurrt sind, rollt auch der „Büffel“ auf den Flachwagen. Nach rund 90 Minuten ist die Bahnverladung beendet und der Güterzug setzt sich mit seiner Mammutfracht in Bewegung. Im Havelland vor den Toren Berlins werden die Augustdorfer Panzersoldaten wieder volle Konzentration aufbringen müssen, um ihre „Arbeitstiere“ sicher auf dem Truppenübungsplatz zu entladen.

Textquelle: Bundeswehr
Fotoquelle: Bundeswehr / Torben Schreiber / Volle Konzentration: Beim Verladen der Leoparden ist äußerste Vorsicht geboten. Die Kettenränder ragen über die Ladefläche des Flachwagons hinaus. Der Einweiser (li.) dirigiert den Stahlkoloss bis zu seinem endgültigen Stellplatz.

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