Wer in den Keller der Grundschule In der Senne geht, findet dort verschiedene interessante Räume. Hinter einer Tür steckt das Forscherlabor der Grundschule. Hier treffen DIE AUGUSTDORFER NACHRICHTEN Bernhard Lanz. „Wissen Sie, warum das Wasser in Bad Salzuflen salzig ist“, fragt Lanz beim Besuch und zeigt dabei auf ein Modell eines Gradierwerks im Raum. Dann fängt der Lehrer an, die Geschichte der Riesin zu erzählen, die für das salzige Wasser verantwortlich ist.

An den Wänden stehen Regale mit vielen Kisten, Modellen und anderen Gegenständen. „Die Lehrerinnen und Lehrer können hier sofort mit dem Unterricht loslegen“, erklärt Herr Lanz. Sie müssten sich nur eine Kiste nehmen und können direkt mit dem Unterricht starten.

Selbständiges Experimentieren der Kinder im Fokus

Dann holt der Pädagoge eine Kiste mit Klettverschlüssen vom Schrank: „Das ist Bionik. Wir haben uns das von der Klette abgeschaut“, sagt er. Beim Unterricht versucht er dabei, die Kinder an das Thema heranzuführen. „Am Anfang geht es dann oftmals um die Kletten, die im Fell der Hunde kletten“, so Lanz. Im Unterricht können die Kinder dann hinter das Geheimnis der Klette blicken. „Und natürlich experimentieren die Kinder aus selbständig“, erklärt Lanz. Hierfür müssen sich die Schülerinnen und Schüler Experimente überlegen und auch den Versuchsaufbau planen. „Dann kann untersucht werden, ob auch Taucher unter Wasser mit einem Klettverschluss arbeiten könnten“, so Lanz.

Beim Sachkundeunterricht in der Grundschule In der Senne versuchen die Lehrerinnen und Lehrer dabei, den weiterführenden Schulen keinen Lehrstoff vorwegzunehmen. „Wir wollen auch keine falschen Vorstellungen wecken“, erklärt Lanz. Hierbei spricht der Lehrer auch von der „Vergottschalkisierung“. „Der Unterricht soll kein Event sein, die Kinder sollen etwas lernen“, erklärt der Pädagoge sein Verständnis.

Begeisterung überträgt sich auf Kinder

Der Unterricht gestaltet sich dabei interdisziplinär: Durch den Bezug zu anderen Unterrichtsfächern erhalten die Kinder hier eine weitreichende Ausbildung. Hier kommt Lanz auf die Geschichte aus Bad Salzuflen zurück: „Am Anfang der Unterrichtsreihe habe ich die Geschichte erzählt. Dann behandeln wir auch Deutsch und Geschichte im Sachunterricht.“ Wenn dann Experimente ausgewertet und analysiert werden, kommen auch noch Bereiche der Mathematik hinzu.

Bernhard Lanz, welcher seit 2010 in der Grundschule In der Senne unterrichtet, brennt für den Sachkundeunterricht. „Ich bin der Meinung, dass sich diese Begeisterung auch auf die Kinder überträgt“, verrät er. Apropos brennen: Auch das Thema Feuer wird im Unterricht behandelt. „Die Kinder lernen durch das Feuermachen mit Feuersteinen, dass bereits ein kleiner Funke ausreicht, um ein Feuer zu entfachen.“

Auch während der Corona-Pandemie war Lanz aktiv. Im Onlineunterricht hat Lanz Experimente mit den Schülerinnen und Schülern per selbstgebauter Webcam durchgeführt. „Das waren Experimente, welche einfach zu Hause durchzuführen sind“, so der Lehrer. Die Kinder hätten den Unterricht dabei auch sehr interessiert verfolgt.

Auszeichnung für besonderes Engagement

Für sein Engagement wurde Herr Lanz in diesem Jahr auch mit dem „Preis für Lehrkräfte“ für die Fachgruppe Chemieunterricht geehrt. „Es war schon eine Überraschung, weil meistens eher Lehrer der weiterführenden Schulen geehrt werden“, erklärt Lanz. Der Lehrer versucht durch seinen Unterricht, die Grundlagen für spätere Jahre zu legen. „Dieses ‚wissenschaftliche‘ Arbeiten im Kleinen können sie in ihrer weiteren Schullaufbahn dann als Grundlage für das wissenschaftliche Arbeiten im Großen nutzen“, heißt es in der Bewerbung der Schule für den Preis.

Und wie wurde das Wasser in einigen Quellen in Bad Salzuflen salzig? „Das hat mit der Riesin Bergtraut zu tun“, erklärt Lanz. Diese mochte alle Menschen sehr und besuchte diese auch immer wieder. Gerne hat sie auch gemeinsam mit den Kindern gespielt. Eines Tages hatte Bergtraut Steine in ihrem Schuh. „Die Riesin setzte sich und schüttete die Steinchen aus. Doch für die Menschen waren es große Felsbrocken“, so Lanz. Die herunterfallenden Steine erschlugen dabei mehrere Kinder. Bergtraut war sehr traurig und weinte. „Dann kam eine Fee und wollte helfen“, erzählt der Lehrer. Doch die Fee konnte das Unglück nicht ungeschehen machen: „Aber sie gab den salzigen Tränen Wunderkraft. Es sollte Menschen heilen“, so Lanz. Aus diesem Grund ist das Wasser in einigen Quellen heute salzig.

Fotoquelle: Grundschule In der Senne

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