Mit der Übergabe „seines“ Panzergrenadierbataillons 212 beendete Oberstleutnant Matthias Greune seine 28-monatige Verwendung als Kommandeur der Augustdorfer Grenadiere, gleichzeitig übernahm sein Nachfolger, Oberstleutnant Sven Scharnitzki, die Dienstgeschäfte. Letztlich ein formaler Akt, den der Verband der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ kürzlich vollzog., Doch beim Übergabeappell mit zahlreichen Gästen und Angehörigen wurde deutlich, dass die Kommandeurszeit des 44-jährigen Stabsoffiziers unter besonderen Vorzeichen stand. So übernahm Greune das Panzergrenadierbataillon 212 im Juni 2020, mitten in der ersten Hochphase der Corona-Pandemie: „Was sich bereits auf den ersten Blick wie eine Mammutaufgabe anhört, wurde durch die Pandemie und die sich daraus ergebenden Maßnahmen zum Infektions- und Gesundheitsschutz Ihrer Soldatinnen und Soldaten zu einer besonderen Herausforderung. Kohortenbildung, Isolation von Teileinheiten sowie temporäre Auslagerung von zwei Kompanien in die Athlone-Barracks im Sennelager prägten Ihre ersten Monate als Bataillonskommandeur“, sagte Brigadegeneral Stephan Willer, Kommandeur der Lipperland-Brigade. Damit unterstrich der General eine der Besonderheiten in Greunes knapp zweieinhalb Jahren als Kommandeur der etwa 800 Angehörigen des Bataillons und führte weiter aus, dass die Leistung „es unter derart widrigen Umständen geschafft zu haben, ein Kontingent professionell vorbereitet und deutlich früher als ursprünglich geplant an den Hindukusch zu verlegen, bis zum heutigen Tage allergrößten Respekt verdient.“ Da Oberstleutnant Greune mit „seinen 212ern“ als letztes Kontingent aus Afghanistan zurückkehrte und die Mission am Hindukusch beendete, bleibe dieser Einsatz laut General Willer „für immer untrennbar mit den Augustdorfer Panzergrenadieren, mit Ihnen, verbunden.“ Bei der Weiterbildung der Brigade zum Thema Kampf mit Sperren, „konnte sich das gesamte Führerkorps der Brigade vor einigen Wochen von der Professionalität, dem Engagement und dem Einfallsreichtum Ihrer Panzergrenadiere überzeugen“, sagte Willer abschließend und fand damit auch das passende chronologische Ende der Kommandeurszeit von Matthias Greune. Der 44-Jährige selbst bedankte sich bei allen Frauen, Männern und Wegbegleitern, aber insbesondere bei deren und seiner Familie, „die viel zurückstecken mussten oder lange und entbehrungsreiche Abwesenheiten zu überstehen hatten. Dafür ist ein leises Danke mitnichten ausreichend – es aber vor der Truppe nochmals zu bekräftigen, ist zumindest ein Anfang, meine tiefempfundene Dankbarkeit und Demut zum Ausdruck zu bringen.“ Nach einem Streifzug durch die intensiven, aber erfolgreichen 28 Monate merkte man Greune an, dass seine letzten Worte als Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 212 absolut von Herzen kamen: „Ich durfte mit Ihnen viel erleben und sah auch ihre Leidensfähigkeit, Ihr Engagement und Ihre Professionalität. Sie haben mit Elan und Willen Ihren Dienst für Deutschland geleistet und sich vorbehaltlos eingebracht. Dies immer mit einem hochgesteckten Ziel.“ Dafür zollte er dem Bataillon seinen größten Respekt und endete mit: „Es fühlt sich gut an, ein Teil von Ihnen zu sein.“ Nach der Übergabe an den neuen Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Sven Scharnitzki, endete der Appell und für Greune ging es standesgemäß mit einem Schützenpanzer Puma in Richtung der Gemeinsamen Heimgesellschaft. Dort ließen die geladenen Gäste in passender Atmosphäre die ereignisreiche Zeit von Oberstleutnant Greune als Kommandeur Revue passieren. Der 44-Jährige wechselt im Rahmen seiner nächsten Verwendung ins Bundesministerium der Verteidigung auf die Bonner Hardthöhe.
Textquelle: Bundeswehr
Fotoquelle: Bundeswehr (Andreas Buhr / Luca Vahlsing) / Kommandoübergabe in Augustdorf: Der Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 212, Oberstleutnant Matthias Greune (links), übergab im Rahmen eines Appells in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Gegenwart von Brigadegeneral Stephan Willer (Mitte) an seinen Nachfolger, Oberstleutnant Sven Scharnitzki.