Am Montag, den 26.September fand die Sitzung des Kreistag Lippe statt. Das Aktionsbündnis Klinikum Lippe hatte aufgrund der zum Ende September stattfindenden Schließung der Orthopädie und Unfallchirurgie zu einer Kundgebung und anschließenden Teilnahme an der Sitzung aufgerufen, da mehrere Anträge zur Zukunft des Klinikstandort Lemgo vorgelegt wurden.
In der Kreistagssitzung hat das Aktionsbündnis ein Rederecht erhalten. In der Rede des Mitglieds des Aktionsbündnisses ist deutlich gemacht geworden, dass die Schließung der Abteilungen ein großer Fehler ist, da bis heute keine konkreten Konzepte zur Organisierung der unfallchirurgischen und orthopädischen Versorgung am Standort Detmold vorliegen. Die Kreistagsabgeordneten wurden aufgefordert, die Schließungsbeschlüsse zurückzunehmen oder bis zum Vorliegen von konkreten Konzepten auszusetzen.
Beschlossen wurde eine Sicherstellung der 24/7 Notfallversorgung am Standort Lemgo inklusive unfallchirurgischer Notfälle. Der Antrag von der Kreistagsgruppe DIE LINKE für eine Rücknahme der Schließungsbeschlüsse wurde hingegen abgesehen von zwei Stimmen von den LINKE-Vertretern und drei Enthaltungen von allen Fraktionen abgelehnt.
„Wir erwarten das zukünftig ab den 1.10. auch nach 20:00 Uhr weiterhin die Behandlung unfallchirurgischer Patienten am Standort Lemgo durch Fachärzte der Unfallchirurgie gesichert ist und nicht etwa durch fachübergreifende Dienste von Ärzten anderer Disziplinen, weil das Patientengefährdend wäre. Die Parteien, welche die Schließung unterstützen, tragen nun die politische Verantwortung für alle negativen Folgen für hilfesuchenden Patienten und die zusätzlichen Belastungen der Beschäftigten, die mit der Schließung einhergehen. Wir werden nun sehr genau die Folgen der Schließung verfolgen“, so der Sprecher Dieter Heinemeier.
„Wir befürchten, dass die Schließung nicht der Schlusspunkt, sondern der Beginn einer Entwicklung von weiterem Abbaumaßnahmen der Gesundheitsversorgung ist.“ Aussagen von Kreistagsabgeordneten, dass die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung in Zukunft schwieriger wird, insbesondere aufgrund des durch die Landes- und Bundesregierung verursachten Spezialisierungsdrucks, der Unterfinanzierung sowie des damit einhergehenden Pflegenotstands bestärken unsere Befürchtung“, so Walter Brinkmann vom Aktionsbündnis.
Textquelle: Aktionsbündnis Klinikum Lippe / Walter Brinkmann