Als in der Dunkelheit des Truppenübungsplatzes Senne die knapp 40 geschwärzten Gesichter durch das knisternde Lagerfeuer angestrahlt wurden, hatte das beschriebene Bild eine starke Symbolik: Denn die Rede ist von den Teilnehmern des „Senne-Camp“, die am letzten Abend ihres einwöchigen Schnupperkurses in die Welt der Bundeswehr sichtlich geschafft, aber doch zufrieden wirkten. Kein Wunder, hatte doch die Panzerbrigade 21 in enger Kooperation mit dem Karriereberatungsbüro in Detmold wieder ein intensives und spannendes Programm angeboten, was den jungen Frauen und Männern im Altersdurchschnitt von 16 bis 25 Jahren genau das bot, wofür die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Augustdorf gekommen waren: „Den Teilnehmern sich bei der Truppe bietende Chancen und Perspektiven praxisnah aufzuzeigen, um deren erste Vorstellungen zu präzisieren“, sagt Nicole Weuster, Sachgebietsleiterin für Recruitingstrategien beim Karrierecenter Düsseldorf, quasi der „große Bruder“ des Detmolder Beratungsbüros. Weuster war bei ihrer Premiere des „Senne-Camp“ schon im Vorfeld angetan von der Resonanz, die so groß war, dass letztlich eine Warteliste für freie Plätze erstellt werden musste. Aber insbesondere die Einstellung und Motivation der Feldwebel und Offiziere von morgen beeindruckte die Oberregierungsrätin: „Ich habe ausschließlich motivierte junge Menschen gesehen, die jede Chance nutzten, ihre ersten vorhandenen Vorstellungen unter realen Bedingungen zu präzisieren.“ Die Klientel der „Zeitsoldaten für eine Woche“ haben im Vorfeld bereits Interesse signalisiert, einen Beruf in Flecktarnuniform auszuüben. Dieses Interesse auszubauen und zu einer konkreten Vorstellung von Verwendung, Truppengattung und Standort zu formen, dürften beim diesjährigen „Senne-Camp“ besonders gut gelungen sein. Einerseits war der Ausklang am Lagerfeuer des letzten Abends ein Höhepunkt, dessen Organisation das Panzergrenadierbataillon 212 übernahm. Auch die anderen Verbände der „Lipperland-Brigade“ hatten sich große Mühe gegeben, sämtliche Informationen zu Auftrag, Ausrüstung und Dienstposten realistisch darzustellen. So war es auch nicht verwunderlich, dass die elf Frauen und 25 Männer am Ende der ersten Woche im potentiell künftigen Berufsumfeld zwar geschafft, aber zufrieden beim Ausklang ihre Eindrücke des „Senne-Camps“ Revue passieren ließen. Das Lob von Oberleutnant Jacqueline H., die als Leitende den Ausbildungstag im Gelände mit Themen wie Tarnen und Täuschen, Zeltbau, Entfernungen schätzen und das Überwinden der Wald-Hindernisbahn verantwortete, dürften die 36 Teilnehmer glücklich zur Kenntnis genommen haben. Denn auch die 25-jährige Offizierin fand das Engagement „vorbildlich und lobenswert.“ Bestes Indiz dafür: Selbst kleinere Blessuren wie ein geschwollenes Knie hielt beide Teilnehmer nicht davon ab, nach kurzer Behandlung im Facharztsanitätszentrum direkt wieder Programmablauf des „Senne-Camp 2022“ einzusteigen.
Textquelle: Bundeswehr
Fotoquelle: Bundeswehr (Luca Vahlsing / Mediateam Augustdorf) / Nach den ersten Versuchen steht das Zwei-Mann-Zelt. Auf dem Panzerübungsplatz Stapel stand beim „Senne-Camp“ auch ein kurzes Probeliegen auf dem Programm.