Über 50 hauptamtliche Pressesprecherinnen und Pressesprecher sowie Informationsmanager des Heeres trafen sich nach über zweijähriger Corona-Pause in dieser Woche in Augustdorf. Oberst Markus Herholt, Leiter des Presse- und Informationszentrums des Heeres in Strausberg, hatte zahlreiche Besprechungspunkte im Gepäck. „Das Heer blickt auf ein bewegtes Jahr zurück“, betonte Herholt bei seinem einleitenden Rückblick. Das offizielle Ende des Afghanistan-Einsatzes im Juni 2021 sowie die darauf folgende Luftevakuierungsoperation in Kabul stellten nicht nur für die beteiligten Heeresverbände große Herausforderungen dar, sondern fanden auch in den Medien große Beachtung. Aktuell verstärkt das Heer die NATO-Einsatzkräfte in Litauen und trägt mit Infanteriekräften in der Slowakei zur Sicherung der Ostflanke des Verteidigungsbündnisses bei. Aber auch in der Heimat stand das Heer oftmals im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. „Der Einsatz unserer Pioniere im Ahrtal zählte im vergangenen Jahr zu den größten Aufgaben“, betonte Herholt, der seit über zwei Jahren das Pressezentrum des Heeres leitet. Aktuell erhöht die größte Teilstreitkraft der Bundeswehr ihre Einsatzbereitschaft. Zeitgleich muss geeigneter Nachwuchs für die Kampfverbände gewonnen werden. Oberst Herholt hatte seine Referatsleiter mit an den Sennerand gebracht, die die wesentlichen Aspekte der Presse- und Medienarbeit im Gespräch mit den Tagungsteilnehmern diskutierten. Die Bundeswehr kommuniziert nicht nur über die Medien mit der Öffentlichkeit, sondern unterhält neben dem zentralen Internetauftritt bundeswehr.de noch zahlreiche Social-Media-Kanäle, auf der Jugendliche und junge Erwachsene für das Thema Bundeswehr begeistert werden sollen. Dabei spielen die Presseoffiziere auf allen Ebenen als „Brücke zwischen der Bundeswehr und der Öffentlichkeit“ immer eine zentrale Rolle. „Die kurzen und direkten Wege sind in der Zusammenarbeit von enormer Bedeutung“, unterstrich der Leiter aus Strausberg mehrfach.
Pressesprecherinnen und Pressesprecher sind im Rahmen der Krisenkommunikation auf schnelle und abgestimmte Informationen angewiesen. Herholt, der in seiner Vorverwendung Sprecher für Angelegenheiten des Heeres im Verteidigungsministerium war, weiß um die Bedeutung der engen Zusammenarbeit mit dem Pressefachpersonal des Heeres. Daher sollen nach der Corona-Pandemie wieder in regelmäßigen Abständen Tagungen stattfinden. Dann nicht in Augustdorf, sondern an einem anderen Heeresstandort. Hauptamtliches Pressefachpersonal ist in den Brigaden und Divisionen des Heeres in unterschiedlicher Dienstpostenstruktur ausgeplant. Die Offiziere tragen in der Regel den Dienstgrad eines Hauptmanns, auf höheren Ebenen bis zum Oberstleutnant. Neben der Beratung der jeweiligen Kommandeure in allen Fragen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit repräsentieren sie als Sprecherinnen und Sprecher ihren Großverband. Unterstützt werden die Presseoffiziere und Pressestabsoffiziere von Feldwebeldienstgraden, die als Informationsfeldwebel zumeist administrative Aufgaben übernehmen.