In NRW steigen die Affenpocken-Fälle an. Schon knapp 450 Infektionen wurden gemeldet. Jetzt schlägt die WHO Alarm und spricht von einer Notlage von internationaler Tragweite.
Hamm – Im Mai wurde in Deutschland erstmals eine Infektion mit Affenpocken festgestellt. Seither verbreitet sich das Virus rasant. Wie das Landesgesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen bekanntgab, wurden den Behörden bereits 448 Fälle gemeldet. Anders als bei der Corona-Pandemie, die ebenfalls wieder höhere Fallzahlen hervorbringt, dürfte die Dunkelziffer jedoch geringer sein (News aus Nordrhein-Westfalen).
Affenpocken in NRW: Krankheit verbreitet sich rasant – Das sind die Symptome
Schließlich sind die Symptome bei Affenpocken sehr auffällig. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) geht die Viruserkrankung hauptsächlich mit Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie einem Ausschlag mit Bläschen oder Pusteln auf der Haut einher. Die Übertragung der Affenpocken erfolgt nach derzeitigen Erkenntnissen vor allem durch sexuelle Aktivitäten. Dabei trifft die Krankheit insbesondere Männer, die sexuellen Kontakt mit anderen Männern haben.
Der Weltgesundheitsorganisation wurden weltweit bisher über 6.000 Fälle gemeldet, von diesen Meldungen stammen alleine rund 2.000 aus Deutschland. Wer ein hohes Risiko besitzt, sich mit Affenpocken zu infizieren, kann sich in Nordrhein-Westfalen seit etwa zwei Wochen kostenfrei impfen lassen. Grundsätzlich aber hatte das RKI das Risiko einer Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung durch die Affenpocken bis dato als gering eingeschätzt.
Affenpocken: Weltgesundheitsorganisation erklärt Ausbruch zu einer Notlage
Allerdings hat nun die Weltgesundheitsorganisation Alarm geschlagen. Am Samstag erklärte die WHO den Affenpocken-Ausbruch in mehr als 50 Ländern – unter anderem Deutschland – zu einer „Notlage von internationaler Tragweite“. Die Einstufung soll hauptsächlich die Aufmerksamkeit der Mitgliedsländer steigern, hat jedoch keine unmittelbaren Folgen, da die Regierungen selbst über mögliche Maßnahmen in ihren Ländern entscheiden. Wegen der verhältnismäßig vielen Fälle in Deutschland und NRW könnte die Debatte hierzulande aber schon bald Fahrt aufnehmen.