In den vergangenen Tagen erhielten die Redaktion, wie jedes Jahr, eine Auswertung der Sportabzeichen aller Kommunen im Kreis Lippe. Eigentlich eine eher trockene Auflistung. Schaut man sich jedoch die Tabelle an, so fällt auf, dass Augustdorf in zwei wesentlichen Tabellen den letzten Platz einnimmt.
Bei der Auswertung „Bester Stadt- und Gemeindeverband“, bei der die Anzahl der Sportler und Sportabzeichen gegenübergestellt werden, belegt der SSV Bad Salzuflen den ersten Platz. 1056 Sportabzeichen wurden dort im Jahr 2021 bei 11356 Sportlern verliehen. Oerlinghausen belegt den vorletzten Platz, mit immerhin noch 52 Sportabzeichen bei 5970 Sportlern. Augustdorf landet auf dem letzten Platz mit drei Sportabzeichen bei 1197 Sportlern.
Auch beim Rudolf-Tellbüscher Wettbewerb für Sportabzeichen bei Jugendlichen, steht Augustdorf am Ende der Tabelle. Der SSV Lemgo belegt den ersten Platz bei 678 Sportabzeichen bei 4658 Einwohnern. Augustdorf hat 1604 jugendliche Einwohner, jedoch als einzige Kommune in Lippe kein Sportabzeichen an diese vergeben.
Woran liegt das? Die AUGUSTDORFER NACHRICHTEN haben den leiter des Gemeindesportverbandes, Gerhard Krumbach gefragt. „Ja , es ist schade das es kaum Abzeichen in Augustdorf gegeben hat“, erklärt dieser gegenüber der Redaktion. Die Gründe dafür seien sehr unterschiedlich. „Bei dem Sportabzeichen handelt es sich um ein Individuelles Abzeichen. Hier kann ich für mich alleine entscheiden ob ich es mache oder nicht. Es ist eine freiwillige Entscheidung von jedem selbst“, unterstreicht Krumbach.
Durch Corona seien an den Schulen in Augustdorf keine Sportabzeichen abgenommen worden. „Ich möchte aber nicht nach Gründen suchen, warum in Augustdorf keine Sportabzeichen gemacht worden sind, ich möchte nach vorne blicken“, betont der Vorsitzende des GSV. So wollen die Schulen nach den Sommerferien wieder verstärkt für die Bundesjugendspiele und das Sportabzeichen trainieren. „Wir vom GSV werden versuchen mit der neuen FSJ lerin hier aktiv zu unterstützen“, verspricht Krumbach.
Für die Sportvereine und die anderen Interessierten sei es jedoch schwieriger.  „In Augustdorf fehlen die ehrenamtlichen Helfer, die berechtigt sind das Sportabzeichen abzunehmen. Momentan gibt es nur eine Person, die das darf“, betont Gerhard Krumbach, der unterstreicht: „Hier sind wir dringend auf Hilfe angewiesen. Wir brauchen Ehrenamtliche, die einen kurzen Lehrgang beim KSB machen. Danach dürfen die Abzeichen abgenommen werden.“
Die größte Herausforderung stele allerdings das Schwimmen dar, da dieses in der Schule ist sehr lange ausgefallen sei. Private Personen müssen in ein Freibad oder Hallenbad fahren, um das Abzeichen zu erlangen. Der Bademeister oder Bademeisterin müssten dann auch noch Zeit haben, um das Abzeichen abzunehmen.
Krumbach geht jedoch opsimistisch in die Zukunft. „Wir vom GSV sind sehr froh darüber, das es in den Augustdorfer Sportvereinen  nach der Corona Pause wieder mit dem Spielbetrieb weitergeht“, erklärt er. So hätten die Vereine mit den Ehrenamtlichen alles getan, um wieder dem Sport nachgehen zu können. Das Sportabzeichen sei eine gute Sache, um seine individuelle Fitness am dem Abnahmetag unter Beweis zu stellen. „Und es wäre auch schön wir hätten mehr Teilnehmer gehabt“, betont der GSV-Chef. Genauso wichtig sei es auch in den Vereinen aktiv am Trainings- und Spielbetrieb teilzunehmen. „Ich bin optimistisch, das wir im Jahr 2022 und 2023 wieder viel mehr Sportabzeichen  in Augustdorf haben werden“, so Gerhard Krumbach.
 

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