Eine musikalische Überraschung der besonderen Art erlebten die Zuhörer in der Alten Dorfkirche am Sonntagabend. Unter dem Thema „Lichtblicke“ hatten Studenten der Hochschule für Musik zu einem Konzert eingeladen. Und um es gleich vorwegzunehmen: Die Professionalität und Begeisterung der jungen Künstler sprang schon nach den ersten Takten auf die knapp 50 Zuhörer über, die zwischen den Stücken immer wieder lang anhaltenden Beifall zollten.
Die Moderation des Abends übernahm Dirigent Manuel Behre, der mit vielen kleinen Begebenheiten souverän und kurzweilig durch das Programm führte. Nach der Motette „Verleih uns Frieden genädiglich“ von Heinrich Schütz, erklang das Madrigal „Weep, o mine eyes“ von John Bennet. Und auch hier zeigte sich die Professionalität von Manuel Behre, der den Text, wissend, dass nicht jeder der englischen Sprache mächtig ist, kurzerhand übersetzte.
Auf dem Programm stand auch Felix Mendelsohn Bartholdys bekanntes Terzett „Hebe Deine Augen auf“. Die Sängerinnen und Sänger, namentlich die Sopranisten Katharina Adams und Merle Bonrath, die Altistin Anna-Lucia Forck, der Tenor Yoseph Park und der Bass Sebastian Lugmayr stellten nicht nur bei diesem Stück ihr Können unter Beweis; es war eine ausgesprochene Harmonie unter allen Beteiligten zu spüren, die sich in dem Klang, der durch das Gotteshaus schall, Ausdruck verlieh.
Aber auch die Instrumentalisten Peter Son Goetz und Sofya Vardanyan (Violine), Javier Serrano auf der Viola, Anastasia Tcaregorodtceva auf dem Cello und Julia Karaieva an der Truhenorgel, sorgten für ein stimmiges Gesamtbild, bei dem sich keiner hervorheben wollte, sondern alle gemeinsam die Stücke wohltemperiert vortrugen.
Ein besonderes Werk hatten sich die Organisatoren sich für die Mitte des Konzertes aufgehoben. Das Laudate Dominum von Wolfgang Amadeus Mozart. Dem ein und anderen Zuhörer wird bei dem Erklingen des Werkes die Worte von Antonia Salieri eingefallen sein, der, als Widersacher von Mozart, in dem Film „Amadeus“ seine Beichte ablegt und erklärt: „Diese Musik von Mozart, wenn sie erklingt, hat man das Gefühl, dass sie direkt von Gott kommt.“
Und genauso ergreifend interpretierten die Musiker das Werk des Genies, das 1756 in Salzburg geboren wurde, so dass die Zuhörer das Gefühl haben konnten, Mozart selbst hätte den Taktstock in der Hand gehabt; er hätte in jedem Fall seine wahre Freude an der Darbietung gehabt.
Den Abschluss des Programms bildete dann die Motette „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Bartholdy, mit dem die Musiker einen Bogen zum ersten Stück des Konzertes schlugen und sich der Kreis damit schloss.
Als der letzte Ton verklungen war, hallten minutenlange Ovationen durch die Kirche. „Es war einfach nur tief beeinduckend, spitzenklasse“, hörte man die Besucher im Anschluss sagen.
Da alle Künstler auf eine Gage verzichtet hatten, gehen die an dem Abend getätigten Spenden an das DRK Augustdorf, das diese für die ukrainischen Flüchtlinge einsetzt.