Am 4. Oktober 1960 wurde in Detmold der erste Rotary Club in Lippe aus der Taufe gehoben. Die 20 Gründungsmitglieder stammten aus den führenden Institutionen, Unternehmen und Familien aus dem Landkreis. Heute gestalten über 60 Frauen und Männer unter dem Motto „Freundschaft und Dienen“ das Clubleben in der Residenzstadt. Die Detmolder Rotarier sind damit über die Jahrzehnte selbst zu einer festen Institution geworden.
Unweit der Detmolder Stadtgrenzen blickt die Panzerbrigade 21 als einziger Großverband des deutschen Heeres im Bundesland Nordrhein-Westfalen auf eine ähnlich bewegte Geschichte zurück. Am 16. März 1959 wurde die damalige Panzerkampfgruppe C3 offiziell in Panzerbrigade 21 umbenannt. Seit 1988 weist der Beiname „Lipperland“ eindeutig auf die Verbundenheit der Verbände und Einheiten zu ihrem lippischen Stationierungsraum hin.
Die „Lipperland“-Brigade ist damit ebenfalls über die bewegten Jahrzehnte ihres Bestehens zu einer festen Größe in Lippe geworden. Beide „Institutionen“ trafen sich in dieser Woche zu einem freundschaftlichen Meinungs- und Gedankenaustausch in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne. Brigadegeneral Stephan Willer, Kommandeur der lippischen Brigade, hatte die Clubmitglieder um den amtierenden Präsidenten Rainer Heller zum Truppenbesuch nach Augustdorf eingeladen.
Als langjähriger Bürgermeister in Detmold war es für Heller und viele seiner rotarischen Freundinnen und Freunde ein echtes „Heimspiel“ in der Kaserne am Sennerand. Unter den Besucherinnen und Besuchern nahmen auch Stephan Prinz zur Lippe und seine Ehefrau Maria Prinzessin zur Lippe an dem Abendprogramm teil. Auf der Mitgliederliste finden sich neben Brigadekommandeur Willer weitere ehemalige Kommandeure der „Lipperland-Brigade“. Generalleutnant Kai Rohrschneider, der heute die Abteilung Führung Streitkräfte im Verteidigungsministerium in Berlin leitet, zählt bis heute zum Mitgliederkreis der Detmolder Rotarier. Rohrschneider führte die Panzerbrigade 21 von März 2014 bis Dezember 2016.
Auch der Amtsvorgänger von Brigadegeneral Stephan Willer engagierte sich im ältesten Rotary Club des Kreises. Brigadegeneral Ansgar Meyer ist heute Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK) in Calw. Der Truppenbesuch in der Rommel-Kaserne stand ganz im Zeichen der aktuellen Krisensituation in Osteuropa. Während einer statischen Waffenschau und zahlreichen Gesprächen mit Panzerbesatzungen aus den Augustdorfer Kampftruppenbataillonen konnten sich die Rotarier ein Bild über die aktuelle Ausrüstung der Brigade machen. „Ob der Schützenpanzer „Puma“ oder Kampfpanzer „Leopard“: die Qualität der Ausstattung meiner Brigade ist erstklassig“, betonte Brigadegeneral Stephan Willer gegenüber der Besuchergruppe ausdrücklich.
Wenn die zahlenmäßige Verfügbarkeit des Großgeräts in der nahen Zukunft verbessert werde, dann könne die Brigade die Aufträge in der Landes- und Bündnisverteidigung noch effektiver erfüllen als bisher, ist sich der Ein-Sterne-General sicher. Bei einem anschließenden Kurzvortrag gab der Kommandeur einen Überblick über die aktuelle Lage des Großverbandes. Anschließend informierte Oberstleutnant im Generalstabsdienst Michael L. die Besucher über die aktuelle Kriegslage in der Ukraine.
L. ist Abteilungsleiter für Militärisches Nachrichtenwesen im Stab der Brigade und damit mit der Situation bestens vertraut. Sichtlich beeindruckt vom Truppenbesuch bei der Brigade am Fuße des Teutoburger Waldes bedankte sich Präsident Rainer Heller bei Brigadekommandeur Stephan Willer für die Einladung auf die andere Seite des Kasernenzauns. Der ehemalige Bürgermeister ging sogar noch einen Schritt weiter: „Ich danke Ihnen und allen Soldatinnen und Soldaten der Brigade für Ihren Dienst. Danke, dass Sie das für uns tun.“
Der Dienst für die Gemeinschaft wird auch künftig das freundschaftliche Band zwischen den Rotariern in Lippe und der Bundeswehr in Augustdorf sein. (mw)

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