Wenn Thomas Zacharias von seiner Beförderung zum Korporal erzählt, merkt man schnell, was diese für den 34-jährigen Zeitsoldaten bedeutet. Der Detmolder, der ursprünglich aus Kirgisien stammt, bezeichnet seinen neuen Dienstgrad als „große Ehre“ und „Lohn für harte Arbeit“. Im Herbst 2009 kam Zacharias nach der Berufsausbildung zur Bundeswehr. Nach seiner Grundausbildung im Panzerbataillon 203 wechselte der leidenschaftliche Kraft- und Ausdauersportler in die damalige Stabskompanie der Panzerbrigade 21.
Schnell wurde für Zacharias klar, dass die Bundeswehr länger als nur neun Monate seine berufliche Heimat werden sollte. Anstatt in seinen Lehrbetrieb in Detmold zurückzukehren, verpflichtete er sich stetig weiter. Als gelernter Infanterist war Thomas Zacharias zunächst im Sicherungszug der Kompanie eingesetzt. Nach der Auflösung der Teileinheit und Neuaufstellung der Stabsfernmeldekompanie ist er seit mehreren Jahren eine feste Größe in der Erkundergruppe. Als kein Gruppenführer verfügbar ist, übernimmt Zacharias für mehrere Monate die kommissarische Führung der Teileinheit. In Afghanistan schützt er als „Guardian Angel“ („Schutzengel“) hochrangige Offiziere bei ihren Terminen außerhalb der geschützten Feldlager. Im Kosovo bewacht der breitschultrige Mannschaftssoldat das deutsche Einsatzcamp in Prizren.
Während des Einsatzes in dem Krisenstaat auf dem Balkan erhält Zacharias für beispielhafte Erfüllung der Soldatenpflichten das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Bronze. Für den verheirateten Zeitsoldaten jedoch kein Grund, es dienstlich ruhiger angehen zu lassen. „Mein Vater hat mir immer gesagt, ich solle mich von meiner besten Seite zeigen“, erinnert sich Thomas Zacharias. Bis heute hat sich der Hobby-Gärtner diesen Ratschlag zu Herzen genommen. Aufträge werden immer hundertprozentig erledigt, Nachlässigkeit oder Ungenauigkeiten akzeptiert Zacharias weder bei sich noch bei anderen. Bis zu sechs Tage in der Woche hält sich der frischgebackene Korporal im Fitnessstudio körperlich fit.
Besonders stolz ist der Detmolder auf seine Rasenflächen, die nach eigener Aussage „Wimbledon-Qualität“ haben. An seinen neuen Dienstgrad muss sich Thomas Zacharias noch gewöhnen. Bei seiner Beförderung vor der angetretenen Stabsfernmeldekompanie hatte der einsatzbewährte Infanterie-Profi zumindest „eine Träne im Auge“, wie der Eigenheimbesitzer zugibt. In fünf Jahren endet die Verpflichtungszeit von Thomas Zacharias bei der Bundeswehr. Rund 18 Jahre stand der Korporal dann bei den Streitkräften unter Vertrag. Und auch in den kommenden Jahren wird Thomas Zacharias im Dienst, Übung und Einsatz sein Bestes geben. Für seine Teileinheit, seine Kompanie und seinen Traumberuf als Soldat.
Mannschaftsdienstgrade wie Thomas Zacharias bilden das Fundament der Streitkräfte. Ob als Ladeschützin im Kampfpanzer, als Sanitäter im Rettungszentrum oder als Jäger im Orts- und Waldkampf: Soldatinnen und Soldaten aus der Laufbahn der Mannschaften sind die tragenden Säulen der Bundeswehr. Seit dem 30. September 2021 ergänzen zwei weitere Dienstgrade die Laufbahn der Mannschaften im Truppendienst: Korporal und Stabskorporal. Die neuen Dienstgrade tragen dem erweiterten Aufgabenfeld der Mannschaftssoldatinnen und -soldaten in der Bundeswehr Rechnung und bieten besonders leistungsstarken Oberstabsgefreiten neue Aufstiegschancen. (mw)