Die Liste der Kritikpunkte an der FDP-Schulministerin Yvonne Gebauer dürfte lang sein. Fakt ist, dass sie in der Corona-Pandemie kein gutes Bild abgegeben hat, wie RUHR24 berichtet hat. Jetzt könnte sie vor der Landtagswahl 2022 in NRW die Wahl von Ministerpräsident Hendrik Wüst verhindern.
Es ist nicht nur das Medienecho, dass für eine schwarz-gelbe Koalition zum Problem werden könnte. Es sind auch die Umfragewerte, die Unterstützern einer schwarz-gelben Koalition in NRW vor der Landtagswahl 2022 Sorgen bereiten.
Nicht die CDU, sondern die FDP verlor im April weiter an Prozentpunkten, wie aus einer Forsa-Umfrage aus dem April hervorgeht. Der Grund: Schulministerin Yvonne Gebauer und ihre Corona-Politik.
In den Jahren 2020 und 2021 war sie nicht etwa ein Anker für Lehrer, Schüler und Eltern in den Höhepunkten der Corona-Pandemie. Nein, sie sorgte mit ihrem Schlingerkurs für regelrechtes Chaos an Schulen.
Nur wenige Beispiele: Neue Regeln wurden vom NRW-Schulministerium häufig an Donnerstagen verkündet und galten dann an den Montagen der darauffolgenden Woche. Das sorgte regelmäßig für Chaos-Freitage, da Lehrer und Schulpersonal Regeln umsetzen und Eltern und Schüler damit umgehen mussten – kurzfristig.
Yvonne Gebauer während Corona: Ein einzigartiges Scheitern endet wohl bei den NRW-Landtagswahlen
Auch Schulschließungen, Wechselunterricht und Maskenpflicht sowie der Offenbarungseid der Rückständigkeit der NRW-Schulen wurden Yvonne Gebauer zulasten gelegt. Wie unter anderem wa.de berichtet, gab es zuletzt erneut Probleme mit ungebrauchten Corona-Tests. Wie das Portal news4teacher.de, das sich auf Informationen vom NRW-Check von rp-online.de bezieht, ist die Bildungspolitikerin alles andere als beliebt.
Im Februar, dem Höhepunkt der Omikron-Welle, waren 74 Prozent der Menschen laut NRW-Check unzufrieden mit Yvonne Gebauer und der NRW-Corona-Schulpolitik. Auch aus den eigenen Reihen gab es eher Kritik als Lob.
Doch nicht nur die Corona-Politik sorgt für Kritik an Schulen. NRW braucht Nachhilfe in Sachen Schulpolitik – und zwar immens. Laut Spiegel gab die Landesregierung pro Kopf in NRW nur 7.500 Euro für Schüler und Schülerinnen aus und ist damit auf dem letzten Platz. Schulministerin Yvonne Gebauer kündigte 2017 die digitale Lernplattform „Logineo NRW“ an. Im Jahr 2022 gibt es davon noch keine Spur. Zudem gibt es Lehrermangel und eine eher schlechte Inklusion.
NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer: Nicht nur Corona-Chaos ist ein Problem vor den Wahlen
Zwar stellt die FDP-Politikerin Yvonne Gebauer ihre vier Jahre Schulpolitik anders dar und nennt es eine „Erfolgsgeschichte“. Damit dürfte sie jedoch mehr oder weniger eine Exklusivmeinung haben. Denn selbst der auf eine erneute CDU-Wahl hoffende Ministerpräsident Hendrik Wüst äußerte sich, dass NRW in Sachen Schulpolitik eine Menge Luft nach oben habe.
In einer jüngst veröffentlichten Forsa-Umfrage kommen CDU und SPD auf 32 sowie 28 Prozent. Die FDP nur auf 7 Prozent. Schlecht für die Liberalen – die Grünen dürften mit 17 Prozent die Partei sein, die letztendlich als Koalitionspartner ausgewählt wird.