In der vergangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses haben sich die Mitglieder mit zwei Petitionen beschäftigt, die den geplanten Zaun um den Stapel kritisieren.
Nun bezog auch Bürgermeister Thomas Katzer Stellung und führte Argumente an, die für den Zaun sprechen. Dabei könne er die unterschiedlichen Meinungen und Ansichten „sehr gut nachvollziehen“, so Katzer. Sowohl die Befürworter als auch die Gegner dieses Projektes führten nachvollziehbare Argumente auf.
Als Bürgermeister der Gemeinde Augustdorf habe er sich jedoch an Fakten zu orientieren. So liege das einzuzäunende Gelände liegt nicht auf Gemeindegebiet. Der Truppenübungsplatz Senne und der Stapel seien den britischen Streitkräften aufgrund völkerrechtlicher Bestimmungen auf unbestimmte Zeit zur militärischen Nutzung überlassen. Dadurch stehe eine militärische Zweckbestimmung im Vordergrund, erläuterte Katzer.
Die britischen Streitkräfte begründen die Erneuerung der Zaunanlage mit einer Vielzahl von Einbrüchen, Diebstählen, Vandalismus und illegaler Müllentsorgung. „In der Vergangenheit ist eine große Anzahl an Beschwerden bezüglich der Lärmentwicklung durch Motocrossfahrer ausgesprochen worden. „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Lärm negative
Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Diese äußern sich durch physiologische Beeinträchtigungen, psychische Belastungen, Beeinflussung der Leistungsfähigkeit sowie gesundheitliche Langzeitfolgen“, erklärte Thomas Katzer.


Nach über 100 Jahren intensiver militärischer Nutzung verweisen sowohl die deutschen als auch die britischen Streitkräfte auf die hohe Anzahl von Blindgängern und Munitionsresten in der Senne. Unbefugtes Betreten werde weiterhin nicht geduldet und strafrechtlich verfolgt. Die Naherholungsgebiete und Wanderrouten in der Wistinghauser Senne, am Hermannsberg, am Signalberg sowie rund um das Heidehaus bleiben von den Baumaßnahmen unberührt.
In die Planungsarbeiten sind unter anderem die Behörden Bau und Liegenschaftsgebiet NRW Niederlassung Bielefeld, Bezirksregierung Detmold als obere Bauaufsichtsbehörde, Natur und Landschaftsschutzbehörde des Kreises Lippe, der Bundesforst eingebunden
Das ausschlaggebende Argument für Bürgermeister Katzer sei die hohe Anzahl von Blindgängern und Munitionsresten. „Ich werde das Risiko nicht eingehen, dass sich durch ein aktives Handeln meiner Person gegen die Erneuerung der Zaunanlage Personen verletzen oder gar sterben.„, unterstrich Katzer.
Neben der militärischen Nutzung habe der Erhalt der Sennelandschaft für die britischen Betreiber hohe Priorität. Ein spezielles „LandmanagementTeam“, das beim Bundesforstbetrieb RheinWeser angesiedelt ist und von den britischen Streitkräften finanziert wird, kümmert sich um die geländeverträgliche Pflege der Sennelandschaft und die Umsetzung des FFHManagementplanes auf dem Truppenübungsplatz. So habe im vergangenen Jahr die britischen Streitkräfte zusätzlich rund 180.000 Euro in Naturschutzprojekte auf dem Truppenübungsplatz investiert.

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