Wie sieht die Politik die Neuorganisation der Verwaltung? Die AUGUSTDORFER NACHRICHTEN haben die Fraktionsvorsitzenden um eine Stellungnahme gebeten. Bis auf die FDP haben alle Fraktionen geantwortet. Wie diese die neue Struktur empfinden und wie sie den Prozess, der bis dahin geführt hat, beurteilen, erfahren Sie exklusiv hier:
Daniel Klöpper, SPD:
Die neue Verwaltungsstruktur ist aus unserer Sicht nur zu begrüßen. Thomas Katzer hat aus dem Ziel, nach der Amtsübergabe mit allen Mitarbeitern zu sprechen, mit der neuen Struktur die Voraussetzung geschaffen, dass unsere kleine Verwaltung auch in den kommenden Jahren ihre umfangreichen Aufgaben noch besser und effizienter umsetzen kann. Die Struktur berücksichtigt Synergieeffekte zwischen den Fachbereichen und baut bürokratische Hürden weiter ab. Dabei hat sich unser Bürgermeister externe Beratung geholt und transparent auch den Personalrat mit in die Umsetzung mit einbezogen. Die jetzige Struktur stützt damit nicht nur den Bürgermeister in seiner Arbeit, sondern die gesamte Verwaltung mit allen Fachbereichen. Wir wissen auch, dass Veränderungen sich für den Einzelnen Mitarbeiter manchmal ungewohnt anfühlen, aber wir sind uns sicher, dass die neue Organisationsstruktur der richtige Weg für unsere Verwaltung ist.
Lutz Müller, DBA:
Eine Verwaltungsstruktur ist nicht auf alle Ewigkeit in Stein gemeißelt! Zudem hat der Verwaltungschef die Möglichkeit, seine Verwaltung so zu gliedern, wie er es für notwendig erachtet. Dabei wird ein Einvernehmen des Haupt- und Finanzausschuss mit dem Bürgermeister angestrebt. Wenn durch das Einbringen eines Vorstandes in die Augustdorfer Verwaltung die Arbeit effektiver gestaltet werden kann und die Effizienz erhöht wird, können wir aus unserer Sicht dem Beschlussvorschlag auch folgen. Das Einbinden der Politik in die geplanten neuen Strukturen zeugt von vertrauensvoller Zusammenarbeit. Wir begrüßen die Vorgehensweise der Verwaltung.
Wolfgang Huppke, CDU:
Die innere Organisation der Gemeinde wird im Wesentlichen durch die spezifische Gemeindeordnung festgelegt. Der Bürgermeister hat sich entschlossen, das neue Organisationsmodell mit Verwaltungsvorstand 1 bis 3 und Fachbereichsleitern einzuführen, um auch klare Verhältnisse zwischen Bürgermeister, Rat und Verwaltung zu schaffen und auch transparenter zu werden.
Hoch qualifiziertes Personal stellt für Arbeitgeber aller Sektoren eine erfolgskritische betriebliche Ressource dar. Wenn sie dann auch noch jung sind (ein Drittel im öffentlichen Dienst ist zwischen 52 und 60 Jahre alt), erfordert es viel Arbeit und Ideen, qualifizierte Mitarbeiter zu halten. Dieser Schritt wird mit der Neuordnung in der Verwaltung zu Verwaltungsvorständen und Fachbereichsleitern vollzogen. Eignung, Leistung und Befähigung im Dreiklang haben aus Sicht des Bürgermeisters und des Personalrates und der Politik zu diesem Organigramm geführt. Letztendlich wird eine kommunale Personalstruktur auch von der machbaren Finanzlage bestimmt. Darüber hinaus ist diese individuelle Entscheidung ein Zeichen für den Wunsch, das beste Know-how und die Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Die freie Wirtschaft und auch der öffentliche Dienst machen es uns vor, gutes Personal wird schlichtweg abgeworben. Gerade für so eine kleine Verwaltung wie in Augustdorf ein gefährliches Signal. Dem galt es, auch auf Anraten der Politik aus unseren Reihen entgegenzutreten.
Nun kann man nur hoffen, dass die Arbeitsweise nach Zuständigkeiten und Hierarchien sich nach den Wünschen aller Beteiligten entwickelt.
Nennen wir es einmal ein „Chance Prozess“, als stetige Entwicklung einer kleinen Verwaltung in Augustdorf. Die sich ändernden Rahmenbedingungen bieten indessen die Möglichkeit, neue Wege zu erproben und erfolgreiche Abläufe zu verstetigen. Gleichwohl möchten wir als CDU nicht verhehlen, dass uns die Zusammenarbeit mit allen Fachbereichsleitern in der alten Struktur sehr vertraut war bzw. ist und einen stets positiven Eindruck hinterlassen hat.
Wie gesagt, aus dem Blickwinkel der Politik gesehen. Der Bürgermeister, die Mitarbeiter in der Verwaltung und der Personalrat, sowie die Fachbereichsleiter werden sich, wie das Ergebnis zeigt, für den Verwaltungsbetrieb damit auseinandergesetzt haben.
Uns als CDU ist natürlich bewusst, dass solche Veränderungen nicht an allen Stellen nur positiv gesehen werden. Wir hoffen jedoch, dass alle in der Verwaltung an einem Strang ziehen und dieses Modell zu einem Erfolgsmodell machen. Eine gut funktionierende Verwaltung ist das Aushängeschild unserer Gemeinde. Wir als CDU werden das Modell begleiten. Allen Beteiligten wünschen wir viel Erfolg dabei.
Martin Thiel, FWG:
Grundsätzlich hat die FWG in der Vergangenheit unter der bisherigen Struktur mit allen Fachbereichsleitern und dem Leiter der Gemeindewerke eine offene zielführende Kommunikation und Arbeitsbeziehung geführt. Insbesondere ist hervorzuheben, dass stets alle Anfragen professionell beantwortet wurden und somit eine gute Basis für die Gestaltung Augustdorfs geschaffen wurde.
Als Chef der Verwaltung hat der Bürgermeister natürlich sowohl die Befugnis ala auch die Möglichkeit die Struktur der Verwaltung anzupassen – in diesem Fall die Einführung einer neuen Vorstandsebene. Wir haben Vertrauen in die Entscheidung des Bürgermeisters und freuen uns, wenn diese Maßnahme dazu führt, die Führung der Verwaltung und somit die Arbeitsprozesse in Augustdorf effizienter zu gestalten.