Knapp 90 Demonstranten hatten sich am Freitagabend am Senneweg eingefunden, um gegen den 2,40 Meter hohen Zaun zu demonstrieren, der in Kürze auf elf Kilometer Länge unter anderem Motocrossfahrer davon abhalten soll, illegal auf das Gelände zu gelangen. Unter den Demonstranten waren zahlreiche Augustdorfer, so auch der ehemalige Bürgermeister Dr. Andreas Wulf.
Organisator Klaus Mai moderierte den Abend und fand klare Worte: „Uns wird gesagt, dass ein Grund für den Zaun, die Blindgänger seien, die hier liegen. Das ruft bei uns nur Kopfschütteln hervor. Die meisten wissen, das an dieser Stelle nie ein scharfer Schuss gefallen ist“, so Mai. Es sei unmöglich, „dass hier an dieser Stelle irgendwelche Blindgänger liegen“ und stellte die rhtorische Frage: Was wollen sie eigentlich mit uns anstellen? Und das ist etwas, was ich am schlimmsten finde. Die wollen uns verar***. Sie lügen uns hier eine Geschichte vor.“
Auch Naturführer Otmar Lüke war unter den Anwesenden. Er erklärte, dass „ein derartiger Eingriff in das Waldgebiet dem Naturschutzgedanken und den geltenden Naturschutzbestimmung widerspreche. „Durch den Zaun werden uralte, tradierte und noch immer bestehende Wildwechsel unterbrochen“, so Lüke. Das sei ein massiver Eingriff.
Klaus Mai warf auch die Frage auf, was mit dem Zaun passiere, wenn dieser repariert werden müsse. „Hier vorne liegt ein riesiger Haufen Stacheldraht. Das Reh, das sich darin verläuft, oder der Hase oder das Karnickel ist arm dran.“
Dirk Tornede vom Nabu Kreisverband Paderborn, stellte die Frage in den Raum: „Wem gehört diese Landschaft? Gehört sie den Briten, oder gehört sie den Menschen, die hier wohnen, die mit Sennewasser getauft worden sind“, um gleich darauf die Antwort zu liefern: „Ich denke, da gibt es nur eine Antwort darauf: Sie gehört uns allen, die in der Senne und in der weiteren Umgebung leben. Wir sollten nicht auf den Anspruch verzichten, diese so weit wie möglich aufzusuchen und zu betreten. Dass der militärische Betrieb laufen muss, sei klar. „Aber der militärische Betrieb ruht am Wochenende und an den Feiertagen und da besteht überhaupt kein Risiko, dort in die Fläche zu gehen und sich dort die wunderschöne Natur anzugucken. Und das sollte auch weiterhin so gewährleistet sein.“
Die Anwesenden waren sich einig, dass sie sich nicht mit dem Bau des Zaunes abfinden und weiterhin Möglichkeiten finden wollen, damit dieser nicht „die Senne verunstaltet.“