Generalmajor Heico Hübner, Kommandeur der 1. Panzerdivision aus Oldenburg, traf sich Anfang der Woche mit den Brigadekommandeuren sowie weiterem Spitzenpersonal des Großverbandes in Augustdorf. Während des traditionellen „Führungskreises“ standen eine Vielzahl von Themen auf der Agenda. Neben den geplanten Ausbildungs- und Übungsvorhaben auf Divisions- und Brigadeebene standen konzeptionelle Überlegungen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der „Ersten“ zu einer kriegstauglichen Einsatzdivision im Mittelpunkt der zweitägigen Konferenz.
Topthema war für Divisionskommandeur Hübner und seine Truppenführer der andauernde Ukraine-Konflikt. „Diese aktuelle Entwicklung in Osteuropa hat zahlreiche Planungsprozesse innerhalb des Heeres in Gang gesetzt. Diese unterliegen jedoch strikt der militärischen Geheimhaltung“, erläutert Brigadekommandeur Stephan Willer am Rande der Tagung in den Räumlichkeiten der Gemeinsamen Heimgesellschaft des Standortes am Sennerand. Geht es nicht um rein nationale Programmpunkte der Agenda, wird im „Lippischen Saal“ an diesen beiden Tagen Englisch gesprochen.
Seit mehreren Jahren untersteht die 43. mechanisierte niederländische Brigade der 1. Panzerdivision aus Oldenburg. Folglich wurden viele Themenbereiche in englischer Sprache besprochen. Traditionell schloss die Tagung mit Kurzvorträgen der einzelnen Brigaden. Diese „Backbriefings“ dienen dazu, den Truppenführer über die Umsetzung der erteilten Aufträge zu unterrichten und Anträge auf Unterstützung, beispielsweise mit Material oder Fahrzeugen, zu formulieren. Das Auftragsbuch der Panzerbrigade 21 ist bis zum Jahresende prall gefüllt. Weiterhin planmäßig bereitet sich das Panzerbataillon 203 auf die Stationierung in Litauen vor.
Im Sommer wird das Kampftruppenbataillon um ihren Kommandeur Oberstleutnant Marco Maulbecker die Führung des multinationalen Gefechtsverbandes übernehmen. Rund 500 Soldatinnen und Soldaten der Lipperland-Brigade werden bis Anfang des kommenden Jahres an der NATO-Mission „Enhanced Forward Presence“ („verstärkte Vornepräsenz“) teilnehmen. Das Panzergrenadierbataillon 212 trainiert im Mai für mehrere Wochen gemeinsam mit amerikanischen Einheiten auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz in Sachsen. Zudem werden die Planungen für die Ausrichtung des „Tag der Bundeswehr“ am 25. Juni 2022 weiter vorangetrieben.
Die endgültige Entscheidung, ob diese öffentlichkeitswirksame Veranstaltung in diesem Jahr tatsächlich stattfindet, sei jedoch noch nicht gefallen, betonen die Verantwortlichen der Brigade. Im Herbst nimmt der Brigadestab an einer großangelegten multinationalen Gefechtsstandübung unter Leitung des I. Deutsch-Niederländischen Korps aus Münster teil. Auch nach dem Führungskreis der „Ersten“ liegt jede Menge Arbeit vor für Stephan Willer und seinem Stab in Augustdorf. (mw)

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