Hat er nun oder hat er nicht? Wenn es nach Dr. Andreas Wulf geht, ist die Antwort klar. Er habe sich in keinster Weise als Bürgermeisterkandidat ins Gespräch gebracht. Das sei eine Falschmeldung, erklärte der Exbürgermeister nach der gestrigen Veröffentlichung der AUGUSTDORFER NACHRICHTEN in den sozialen Medien. Allerdings fällt dieses Dementi bei genauer Betrachtungsweise in sich zusammen.
Gegenüber der Redaktion des Mindener Tageblatts, das in seiner heutigen Ausgabe über den Artikel in den AUGUSTDORFER NACHRICHTEN titelt: „Verwirrung um angeblichen CDU-Kandidaten“ wird Wulf mit der Aussage zitiert, dass er zwar keinen direkten Kontakt zur CDU in Porta aufgenommen habe. Allerdings habe er mit zwei Personen aus seinem Umfeld gesprochen. Eine habe einen Kontakt nach Porta vermitteln sollen, den er dann aber nicht genutzt habe. Bei der zweiten habe er allgemein nach der Situation in Porta Westfalica angefragt. Er sei dann aber zu dem Schluss gekommen, das ganze Thema nicht weiter zu verfolgen, so Wulf gegenüber dem Mindener Tageblatt.
Dieses angebliche plötzliche Desinteresse kam im Portaner CDU-Stadtverband allerdings nicht an. Die Vorsitzende des Stadtverbandes, Inga Bruckschen, steht weiter zu ihrer Aussage, die sie den AUGUSTDORFER NACHRICHTEN gegeben hat. Seine Bewerbung sei zwar über Dritte erfolgt, es sei aber eine Bewerbung, wenn auch keine förmliche gewesen. Man habe das Thema Wulf aber schnell abgehakt, vor allem nachdem, was man aus der Augustdorfer CDU über ihn gehört habe.
Warum Wulf sein eigenes Vorgehen anscheinend unangenehm ist, so dass er seine Kontaktbemühungen nach Porta in seinem gestrigen Dementi nicht thematisiert, bleibt sein Geheimnis.
Stattdessen scheinen bei dem abgewählten Bürgermeister die alten Reflexe zu greifen. Nach dem Motto: „Angriff ist die beste Verteidigung“, erklärte er wenige Stunden nach seinem Dementi, dass die AN die Meldung nicht korrigiert hätten, obwohl seine Stellungnahme der Redaktion vorgelegen habe.
Für den geneigten Leser sei erklärt, dass es eher unüblich ist, dass jemand sein Dementi über soziale Medien verbreitet, anstatt die Redaktion direkt anzusprechen. Allerdings hat Wulf nach seiner Abwahl nicht nur den Redakteur der AN, sondern auch andere scheinbare Gegner auf Facebook blockiert, so dass er diese nicht anschreiben kann.
Aber: selbst diese Unterstellung greift nicht, denn die Redaktion hatte in einer Aktualisierung auf das Dementi hingewiesen. Natürlich bleibt der ursprüngliche Artikel stehen, denn wie sich nach Wulfs Erklärung gegenüber dem MT rausstellte, hatte er sehr wohl sein Interesse am Bürgermeisterposten in Porta Westfalica bekundet, nur eben über Dritte.
 
 

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