Seit den frühsten Kindertagen hegte Hanno Feld drei Berufswünsche. Der gebürtige Saarländer wollte Feuerwehrmann, Polizist oder Soldat werden. Mittlerweile blickt der Generalstabsoffizier auf zwanzig bewegte Dienstjahre im Heer zurück. Seit wenigen Wochen ist der leidenschaftliche Cross-Fit-Sportler Chef des Stabes der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ in Augustdorf.
Der 37-Jährige sieht sich als Bindeglied zwischen dem Brigadekommandeur und den Fachabteilungen des Führungsstabes der Brigade. „Ich sorge dafür, dass die Absicht und die Entscheidungen des Kommandeurs im Stab zielgerichtet und zeitgerecht aufbereitet und umgesetzt werden“, beschreibt Oberstleutnant Feld seine Aufgabe.
Als „Chef“ trägt der Hobby-Jäger aber auch Personalverantwortung. „Ich erlebe hier hoch motivierte und enorm erfahrene Soldatinnen und Soldaten in diesem Stab, die als eingespieltes Team routiniert und mit bemerkenswerter Fachexpertise für diese Brigade arbeiten“, bilanziert Feld die ersten Wochen am Bundeswehrstandort Augustdorf.
Begonnen hat seine militärische Karriere vor über 20 Jahren in der Panzergrenadiertruppe. Im bayrischen Wald trat Hanno Feld als Offizieranwärter in die Bundeswehr ein. Während des Maschinenbaustudiums in München lernt der verheiratete Saarländer Kameraden aus der Fernspähtruppe kennen. Kurzerhand bewirbt sich der junge Offizier für eine Verwendung in der Fernspählehrkompanie 200 in Pfullendorf. Er durchläuft die Auswahlprüfungen und wird zum Fernspähoffizier ausgebildet.
„Vereinfacht ausgedrückt bedeutet der Einsatz von Fernspähkräften die Observation eines Zielobjektes weit hinter den feindlichen Linien“, erzählt Hanno Feld von seiner besonderen Verwendung in Baden-Württemberg. „Am Ende des Einsatzes ist kein Schuss gefallen und niemand hat mitbekommen, dass die Fernspäher überhaupt dort gewesen sind.“
Rund fünf Jahre führt Feld einen Fernspähzug, nimmt an verschiedensten Einsätzen im Ausland teil. Anschließend bildet er angehende Offiziere und Unteroffiziere dieser hoch spezialisierten Truppengattung aus. Als Ordonnanzoffizier begleitet der sympathische Saarländer zwei Inspekteure des Heeres.
Hier erhält der ehemalige Fernspäher Einblicke in komplexe Sachzusammenhänge und Entscheidungsprozesse auf höchster Führungsebene des Heeres, ehe in Hamburg die nationale Generalstabsausbildung beginnt. Als Stabsoffizier führt ihn sein Weg anschließend nach Calw in den Stab des Kommandos Spezialkräfte.
Bevor die Versetzung ins Lipperland ansteht, befasst sich Oberstleutnant Feld in Bonn als Planungsoffizier mit Großübungen, der Mobilmachung und dem Transport von Personal und Material einer ganzen Panzerdivision. Jetzt darf Feld endlich wieder „Truppenluft“ schnuppern. Besonders der tägliche Umgang mit Menschen sei ihm wichtig, betont der Generalstabsoffizier. Schon damals vor 20 Jahren war Hanno Feld auf der Suche nach einem Beruf mit „Menschen, handwerklichen Aufgaben und geistiger Herausforderung“.
Als Offizier in der Bundeswehr hat er seinen Traumberuf gefunden. Mit der Verwendung als Chef des Stabes beginnt für Oberstleutnant Feld eine neue Herausforderung fernab der saarländischen Heimat am Rande des Teutoburger Waldes. (mw)