Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) setzt die Warnstreikaktionen im nordrhein-westfälischen Einzelhandel fort. Am heutigen Samstag legen Marktkauf Beschäftigte in Horn Bad Meinberg, Lemgo, Lage, Gütersloh und Espelkamp, sowie Beschäftigte von Saturn und IKEA die Arbeit nieder. Ebenfalls bestreikt werden H&M in Gütersloh Detmold, Minden und Douglas Betriebe in Bielefeld, Minden Herford und Paderborn und Bad Salzuflen.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte in der 4. Verhandlungsrunde einen Vorschlag zur Lösung der stockenden Tarifrunde unterbreitet. „Wir hatten zum Zeitpunkt der vierten Verhandlungsrunde die Hoffnung, dass die Arbeitgeber den Ernst der Lage mittlerweile verstanden haben, denn die Beschäftigten verzichten inzwischen im 3. Monat auf die so dringend benötigte Entgelterhöhung. Anstatt jedoch mit uns den Weg in Richtung Abschluss zu gehen, wurden fadenscheinige Argumente auf den Tisch gelegt, um eine Einigung weiter hinauszuzögern. Die Arbeitgeber haben eine soziale Verantwortung, der sie sich endlich stellen müssen“, sagt Ursula Jacob-Reisinger, ver.di Gewerkschaftssekretärin im Handel für den ver.di Bezirk Ostwestfalen-Lippe.
Der Lösungsvorschlag von ver.di sieht vor, dass auf Wunsch der Beschäftigten, Teile einer möglichen Entgelterhöhung für einen bestimmten Zeitraum in Freizeit umgewandelt werden können. Dies würde den Beschäftigten mehr Arbeitszeitsouveränität geben und einen wesentlichen Beitrag zum Gesundheitsschutz leisten. Zudem bietet der Vorschlag die Möglichkeit zu der von der Arbeitgeberseite geforderten Entlastung auf Seiten der Liquidität, da sie anstelle von Entgelterhöhungen den Beschäftigten zunächst nur mehr Urlaubstage gewähren müssten.
„Das Verhalten der Arbeitgeber gegenüber den Beschäftigten ist respektlos und nicht hinnehmbar. Anstatt sich auf den Weg der Einigung zu machen, eskaliert die Arbeitgeberseite den Konflikt weiter. Der HDE spielt auf Zeit und hat offensichtlich kein Interesse daran, ein zügiges Tarifergebnis zu vereinbaren.“ so Jacob-Reisinger. „Dabei bleiben vor allem die Beschäftigten auf der Strecke. Sie, die im vergangenen Jahr noch als Heldinnen und Helden gefeiert wurden und uns, trotz der Angst vor Ansteckung im Nacken, tagtäglich mit allem Notwendigen versorgt haben, sollen mal wieder leer ausgehen bzw. vom ‚Wohlwollen‘ ihrer Arbeitgeber abhängig sein.“
ver.di fordert für die Branche 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten, ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde sowie die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

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