Mit Oberst Jan Tilmann hat ein echtes Augustdorfer „Urgestein“ während eines feierlichen Appells in der Rommel-Kaserne die Aufgaben des stellvertretenden Brigadekommandeurs übernommen. Er folgt damit Oberst Jochen Geck, der bereits seit April im Amt für Heeresentwicklung in Köln seinen Dienst versieht. Für den 49-jährigen Tilmann ist die neue Verwendung bereits seine sechste Station in der Kaserne am Sennerand.
Vor über 25 Jahren begann der begeisterte Fußballfan und Ausdauersportler seine berufliche Laufbahn beim Panzergrenadierbataillon 212. Nach der Offizierausbildung und Studium der Pädagogik sowie einer Verwendung als Zugführer und Einsatzoffizier in Brandenburg übernahm Tilmann im Jahr 2003 die Führung der dritten Kompanie der „212er“. Im Jahr zuvor nahm er am ersten Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan teil. Als Kompaniechef führte ihn sein Weg zum zweiten Mal in den Auslandseinsatz, diesmal auf den Balkan. Nach Lehrverwendungen in Munster und Hammelburg kehrte Tilmann im Sommer 2008 für ein Jahr als Planungsstabsoffizier in den Brigadestab in Augustdorf zurück.
An der Führungsakademie in Hamburg wurde der gebürtige Dortmunder zum Generalstabsoffizier ausgebildet, um im Frühjahr 2010 als Abteilungsleiter für das Militärische Nachrichtenwesen an den Sennerand zurück zu kehren. Ein Jahr später diente der Familienvater für sechs Monate erneut am Hindukusch und erlebte die „heiße Phase“ der Gefechte zwischen Bundeswehreinheiten und aufständischen Taliban hautnah mit.
Nach einer Verwendung in den Vereinigten Staaten führte Jan Tilmann das Panzergrenadierbataillon 401 in Hagenow und war Referent im Verteidigungsministerium in Berlin. Im April 2019 folgte er das erste Mal Jochen Geck in der Verwendung als Leiter einer Ausbildungsabteilung im Stab der Brigade. Erst vor wenigen Wochen kehrte der Wahl-Paderborner aus seinem dritten Afghanistan-Einsatz zurück. „Ich freue mich sehr auf die bevorstehende Aufgabe“, gibt Oberst Tilmann nach der offiziellen Übergabe durch Brigadekommandeur Stephan Willer zu Protokoll. Neben der ständigen Vertretung des Kommandeurs befehligt Tilmann die Brigadeeinheiten des lippischen Großverbandes. Damit unterstehen ihm die Stabsfernmeldekompanie der Brigade, die Betreuungsstelle für zivilberufliche Ausbildung sowie das Jägerbataillon 921, das als nicht-aktiver Truppenteil nur aus freiwilligen Reservistinnen und Reservisten besteht.
„Damit geht ihre Dienstzeit um es im Fußballer-Jargon auszudrücken, in die Verlängerung“, betont Brigadegeneral Willer während des Übergabeappells in der Rommel-Kaserne. „Als durchsetzungsstarker, charismatischer und anspruchsvoller Führer wird es Ihnen mühelos gelingen, die Ihnen unterstellten Einheiten nach Ihren Vorstellungen zu formen und zu prägen“, ist sich der Brigadekommandeur sicher.
Vorgänger Oberst Jochen Geck blickt auf über fünf Jahre im Brigadestab zurück. „Ich wäre sehr gerne noch länger in Augustdorf geblieben“, gibt der scheidende stellvertretende Brigadekommandeur ohne Umschweife zu. Doch an seinem neuen Dienstort in Köln wartet eine Menge Arbeit auf den gebürtigen Ostholsteiner. Jochen Geck ist als Gruppenleiter verantwortlich für die Weiterentwicklung der Heeresaufklärungstruppe in der zukünftigen Struktur des Heeres. (mw)
 

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