Ab dem 19. April will NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) wieder zurück zum „Unterricht mit Präsenzanteilen“ – also zum Wechselunterricht. Ob das möglich ist, soll anhand der Corona-Zahlen entschieden werden.

Gibt es schon eine Prognose? „Wenn wir die Glaskugel hätten, dann wäre es einfacher für alle Beteiligten“, sagte Yvonne Gebauer am Montagmorgen (12. April) dem WDR.

Zwischen dem 1. und dem 7. April sind die Corona-Neuinfektionen in NRW gesunken, seitdem steigt die Kurve wieder drastisch an. Zum Schulstart hatte NRW eine 7-Tage-Inzidenz von 130,7. In nur neun von 53 Kommunen lag die Inzidenz unter 100.

Wechselunterricht an NRW-Schulen ab dem 19. April unwahrscheinlich

Es scheint also unwahrscheinlich, dass es ab dem 19. April wieder größere Öffnungen an Schulen geben wird. Die Situation sei „sehr instabil“, gibt auch Gebauer im WDR-Interview zu. Eltern sollten sich also jetzt schon aufs Äußerste vorbereiten.

Sollte es wider Erwarten doch zu Präsenzunterricht ab dem 19. April kommen, wird es eine grundsätzliche Testpflicht in den Schulen mit wöchentlich zweimaligen Selbsttests für Schüler, Lehrer und weiteres Personal geben. Die Tests sollen dabei in der Schule durchgeführt, können aber auch in offiziellen Testzentren gemacht werden. Diese Tests dürfen allerdings nicht älter als 48 Stunden sein. Wer keinen Test macht, darf nicht am Präsenzunterricht teilnehmen.

5,5 Millionen Corona-Selbsttests an Schulen pro Woche in NRW eingeplant

Pro Woche plant die NRW-Landesregierung 5,5 Millionen Selbsttests für die Schulen ein. Bis zum 16. April sollen alle Schulen in NRW beliefert sein. Am Montag (12. April) waren noch nicht alle Schulen mit ausreichend Tests versorgt. Dem WDR zu Folge kommt die Woche Distanzunterricht nicht unrecht – es soll an der Testlogistik hapern.

Wichtig sind die Corona-Tests für jene Schüler, die aktuell vor Ort an Schulen lernen dürfen: Schüler der Abschlussklassen und Kinder bis zu sechsten Klasse, für die eine Notbetreuung sichergestellt ist. Eine Ausnahme wird aber für die aktuellen Prüflinge gemacht: Diese können auch ohne Selbsttest im Präsenzmodus lernen, werden dann von den getesteten Mitschülern separiert.

NRW: Ab dem 23. April sollen an Schulen trotz Corona Abiturprüfungen starten

Ungeachtet aller Corona-Inzidenzen sollen am 23. April die Abitur-Prüfungen in NRW starten. Die Abiturienten bereiten sich aktuell vor Ort in den Schulen darauf vor. Laut Philologenverband NRW meldeten sich aber am Montag einige Abiturienten vom Präsenzunterricht ab, weil sie nicht riskieren wollten, sich anzustecken oder während der Prüfungen in Quarantäne gehen zu müssen (mehr Corona-News aus NRW bei RUHR24).

Aktuell muss sich die NRW-Landesregierung mit folgender Kritik auseinandersetzen:

  • Lehrer: Sie Fühlen sich bei der Beaufsichtigung der Corona-Tests an Schulen unsicher. Zudem gehe Unterrichtszeit verloren, heißt es vom Philologenverband.
  • Schüler: Die Landesschülervertretung fordert angesichts enormer auch psychischer Belastungen einen „Freiversuch“ bei allen Abschlüssen. Schüler sollen demnach die Möglichkeit haben, die Prüfung noch einmal abzulegen.
  • Eltern: Die Landeselternschaft kritisiert die kurzfristige Einführung des Distanzunterrichts, hält aber eine Einschränkung des Präsenzunterrichts trotzdem für dringend geboten. Die Eltern wollen klare Perspektiven zur weiteren Planung bis zu den Sommerferien. Gefordert werden keine Wochen mehr ohne Wechselunterricht und Kindgerechte Testungen, durchgeführt von geschultem, externem Personal.

Indes gibt es vonseiten der Politik eine Warnung vor zu schnellen Öffnungen an Schulen. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnt in einem Tweet vor Corona-Ausbrüchen an Schulen, die ungeimpfte Eltern treffen könnten.“ Während Kinder symptomlos seien, so Lauterbach, könnten sie unbemerkt ihre Eltern mit Corona infizieren.

 

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