Dem ein und anderen Augustdorfer wird es in den letzten Tagen aufgefallen sein, dass von der Kläranlage wieder unangenehme Gerüche in das Dorf wehten. Wie kommt das? Sollte die mit Wassser vermischte Maisstärke nicht dazu beitragen, dass keine Gerüche mehr entstehen? (Die AN berichteten)
„Das kalte Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, erklärt Armin Zimmermann auf Nachfrage den AUGUSTDORFER NACHRICHTEN. Während der Sommermonate hat sich die Maisstärke mit dem Wasser vermengt. Wir haben jetzt aber festgestellt, dass sich bei kühleren Temperaturen die Maisstärke in dem Mischbehälter mit dem Wasser nicht mehr so auflöst, wie es erforderlich ist, dass sie zu hundert Prozent wirkt.
Aus dem Grund haben die Mitarbeiter der Anlage, den Klärschlamm am Freitagnachmittag in drei Container – einer wurde extra noch auf die Schnelle besorgt, verfrachtet, so dass nun keine üblen Gerüche entstehen können.
Im nächsten Schritt wird Armin Zimmermann und sein Team nun das Wasser konstant aufheizen müssen, damit sich dieses wieder mit der Maisstärke verbindet. Dazu benötigt der Leiter der Gemeindewerke noch einen Durchlauferhitzer und einen Stromanschluss. „Aufgrund von Corona steht uns momentan kein Techniker zur Verfügung. Ich bin aber zuversichtlich, dass uns das in den nächsten zwei Wochen gut gelingt“, so Zimmermann.
Er freut sich, dass die Gerüche in den vergangenen Monaten komplett reduziert werden konnten. „Wir tun alles dafür, damit wir schnell diesen Zustand wieder herstellen“, verspricht er.
Langsam wird es skurril. Von welcher Kälte wird denn in diesem Artikel gesprochen? Am 05.02.21 veröffentlichten die Augustdorfer Nachrichten einen Bericht in dem seitens des Betreibers behauptet wurde, dass es durch den Zusatz von Maisstärke in die Abluft schon seit Wochen keinerlei Gestank mehr wahrnehmbar wäre. Ein paar Tage später sind wir eingeschneit und wir hatten lange Temperaturen, selbst tagsüber, unter dem Gefrierpunkt. Auch kann ich mich nicht an sommerliche Temperaturen in den Monaten November, Dezember und Januar erinnern. Tatsächlich hat es, zumindest nach meiner Wahrnehmung, auch in diesen Monaten nicht übermäßig stark bzw.. gar nicht gestunken. Das hat es allerdings in genannten Monaten in den vergangenen vier Jahren auch nicht. Und das ohne Beimischung von Maisstärke oder den später angebrachten Abluftschloten.
Mein erster Eintrag auf Facebook zu dem Thema „Gestank aus der solaren Klärschlammtrocknungsanlage“ ist vom 03.04.2018. Die Anlage selber wurde damals aber bereits im Spätherbst des Vorjahres erstmalig befüllt. Bis Anfang April war davon nichts wahrnehmbar. Die Probleme tauchten in der Vergangenheit erst dann auf, wenn die Sonne im Frühjahr wieder höher über dem Horizont steht und es überhaupt zu einer nennenswerten Erwärmung des Schlamms kommt. Die Anwohner erleben nun, getreu dem Motto „Im Westen nichts Neues“, den vierten Frühling in Folge mit dem Gestank aus der Trocknungsanlage.
Vielleicht sollten sich die Gemeindewerke einfach wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren und nicht Feldversuche zur Eliminierung von Gerüchen durchführen.
Die Schlote und nun diese Anlage haben leider keinerlei Verbesserung gebracht.