Auf diesen Augenblick hat Marco Schulz lange gewartet. Nach neun Jahren tritt der 43-Jährige als Chef des Augustdorfer Brigadestabes wieder eine Truppenverwendung an. Der dreifache Familienvater studierte Geschichtswissenschaften an der Bundeswehr-Universität in Hamburg, verbrachte ein Jahr an der amerikanischen Militärakademie in West Point und war Kompaniechef beim Panzerlehrbataillon 93 im niedersächsischen Munster. Nach zwei Auslandseinsätzen im Kosovo und in Afghanistan diente Oberstleutnant i.G. (im Generalstabsdienst) Schulz als Ordonnanzoffizier des Inspekteurs des Heeres in Bonn und Strausberg bei Berlin.
Nach Abschluss der nationalen Generalstabsausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr absolvierte der Fußballfan Schulz weitere Stabsverwendungen im Eurokorps in Straßburg sowie als Personalführer in Köln und Bonn. In dieser Zeit fiel auch die dritte Einsatzverwendung des neuen „Chefs“ im Stab der „21er“, die ihn erneut nach Nordafghanistan führte. In Augustdorf trifft Marco Schulz auf einen alten Bekannten.
Mit Oberst Stephan Willer, seit Sommer vergangenen Jahres Kommandeur der „Lipperland“-Brigade, arbeitete der Generalstabsoffizier bereits im Verteidigungsministerium in Bonn zusammen. „Ich freue mich sehr auf die anstehende, spannende und fordernde Aufgabe als Chef des Stabes der Brigade“, gibt der leidenschaftliche Freizeitsportler zu. Oberstleutnant i.G. Schulz übernimmt den Staffelstab von Alexander Döge, der rund zwei Monate kommissarisch die Arbeit des Brigadestabes in der Rommel-Kaserne geführt hat und sich in Zukunft wieder ganz auf seine Aufgabe als Abteilungsleiter für Operations-und Ausbildungsplanung konzentrieren kann.
Brigadekommandeur Willer zeigt sich während des offiziellen Übergabeappells bei frostigen Temperaturen mehr als zufrieden mit seinem „Interims-Chef“: „Stabsarbeit in einer Kampftruppenbrigade erfordert ein Höchstmaß an Flexibilität, geistiger Beweglichkeit, Intelligenz und Entscheidungsfreude. Sie haben bewiesen, Sie über alle diese Fähigkeiten verfügen“, so der Kommandeur. Zeitgleich wendet sich Willer aber auch an die Angehörigen des Brigadestabes. „Der Ruf dieses Stabes bei vorgesetzten Dienststellen ist bemerkenswert“, stellt der 50-Jährige ein hervorragendes Arbeitszeugnis aus. „Ich kann mich auf sie alle hundertprozentig verlassen.“
Für Oberstleutnant i.G. Döge hat der Kommandeur der Panzerbrigade 21 dann noch eine besondere Überraschung im Gepäck. Für die Arbeit der letzten Wochen erhält Döge eine förmliche Anerkennung samt Urkunde und Sonderurlaub.
„Nehmen Sie die Aufgabe und die Menschen, die Sie führen an, bleiben Sie selber Mensch und Kamerad und erfahren Sie selbst, zu welchen Leistungen dieser Stab und diese herausragende Brigade im Stande sind“, appelliert Stephan Willer zum Abschluss des Appells an seinen neuen „Chef“. Kurz darauf ist es offiziell: Marco Schulz ist zurück in der Truppe. (mw)

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