Im Rahmen der Neuanmeldungen für den kommenden Jahrgang 5 verzeichnet die Realschule Augustdorf einen Anmelderekord. 86 Grundschülerinnen und Grundschüler möchten zum Schuljahr 2021/2022 die jüngst mit dem Schulpreis „Gute und Gesunde Schule“ ausgezeichnete Schule besuchen. Darunter sind drei Schülerinnen sowie ein Schüler des gemeinsamen Lernens, die in einer inklusiven Klasse betreut werden. Etwa 15 Prozent der aufgenommenen Kinder stammen aus Grundschulen außerhalb Augustdorfs.
Wir freuen uns sehr, dass uns dieses Vertrauen entgegengebracht wird, so Schulleiterin Frau Grimm und das in einer Zeit, in der die Realschule neben den Herausforderungen rund um die Corona-Pandemie und den Um- und Neubaumaßnahmen im vergangenen Jahr auch einen Wechsel auf Leitungsebene erlebt habe.
In den vergangenen 18 Monaten haben wir viel bewegt an unserer Schule, betont Konrektor Michael Ast. So haben wir die Unterrichtszeiten an die Buslinien angepasst, die Stundentafeln dahingehend verändert, dass nur die Jahrgänge 8-10 ein- bis zweimal in der Woche bis 14.15 Uhr in der Schule sein müssen. Verpflichtenden Nachmittagsunterricht gibt es bei uns nicht mehr, so Ast. Um die Stundentafel zu erfüllen, gibt es in der Realschule Augustdorf gemäß des Unterrichtsmodells „315 Minuten am Vormittag“ eine siebte Unterrichtsstunde am Vormittag. Allerdings können freiwillige Förderangebote, Arbeitsgemeinschaften und Projekte am Nachmittag wahrgenommen werden. Eltern, die ihr Kind über die Mittagszeit betreut wissen wollen, können es in der Hausaufgabenhilfe oder Übermittagbetreuung anmelden. In der Mensa kann dazu auch kostengünstig ein Mittagessen eingenommen werden. Diese Flexibilität und das Prinzip der Freiwilligkeit kommen gerade hier in Augustdorf sehr gut an, so Schulleiterin Frau Grimm.
Neben diesen Rahmenbedingungen war uns eine Stärkung des Klassenverbandes wichtig, die zu deutlich mehr Überschaubarkeit für alle Beteiligten geführt hat, betont Grimm. Lehrerinnen und Lehrer sollen mit möglichst vielen ihrer Stunden dieselben Klassen betreuen. Das stärkt die Beziehungen zu den Schülerinnen und Schülern und erleichtert die Lehre ungemein. Das Kurssystem wurde daher – wo immer sinnvoll und möglich – durch das Lernen im Klassenverband abgelöst.
Schließlich kann die Realschule mit vergleichsweise sehr guten Übergangsquoten in die duale Ausbildung sowie mit einer hohen Zahl an qualifizierten mittleren Schulabschlüssen werben, die zum Besuch einer gymnasialen Oberstufe berechtigen. „Besonders stolz sind wir darauf, dass wir auch immer wieder Schülerinnen und Schüler zu guten Abschlüssen führen, die nur bedingt für die Realschule geeignet schienen“, so die Schulleiterin. Allerdings, so betont Grimm, sei ihr das Lehr- beziehungsweise Leistungsniveau an der Realschule ein großes Anliegen. In den Beratungsgesprächen gehe es daher auch darum, den geeignetsten Bildungsort für das Kind mit seinen ganz eigenen Stärken, Schwächen und Perspektiven zu finden. Für einige Grundschüler sei daher der Besuch der Hauptschule in Heidenoldendorf oder der Gesamtschulen in Schloss-Holte Stukenbrock oder Detmold sicher der geeignetere Lernort.
Der Trend zur Schulform Realschule zeigt sich nicht nur in umliegenden Städten wie Detmold und Bielefeld, sondern auch in Augustdorf. Der Rat der Gemeinde Augustdorf hat seinerzeit Weitblick und Gespür für den Elternwillen bewiesen, als er sich für den Erhalt der Realschule ausgesprochen hat, ist Frau Grimm dankbar und sie hoffe, möglichst bald das infolge der Pandemie 2020 aufgeschobene 25-jährige Jubiläum der Schule feierlich nachholen zu können.
