Ein Jahr ist es schon her, dass der ehemalige Bürgermeister Kurt Wistinghausen verstarb. Sein Tod hat viele erschüttert, zahlreiche Augustdorfer dachten und denken immer noch gerne an „ihren Kurt“ zurück.
Die Redaktion der AUGUSTDORFER NACHRICHTEN hat ein Jahr nach dem Tod nochmal mit seiner Witwe Dorothea Wistinghausen gesprochen. „Ich vermisse ihn sehr“, gab sie unumwunden zu. Den heutigen Tag will die rüstige Seniorin unter anderem damit verbringen, „mit einem Blümchen zum Friedhof zu gehen.“ Noch heute erinnert sich Dorothea Wistinghausen mehrfach am Tag an ihren Mann. „Wenn man sich mit ihm streiten wollte, ging das immer nach hinten los, weil er sich einfach gar nicht streiten wollte“, berichtet sie aus ihrer Ehe. Er sei eben immer jemand gewesen, „der in sich ruhte“, charakterisiert sie den früheren Bürgermeister. Auch habe er den Menschen immer ins Gesicht geschaut und nicht ins Parteibuch.

Dorothea Wistinghausen auf dem Grundstück, das ein Rückzugsort für Kurt Wistinghausen war. Foto: Wolff

Um zu entspannen, sei Kurt Wistinghausen immer gerne in den Garten gegangen. „Dann grub er dort oder pflanzte dicke Bohnen“; berichtet Dorothea Wistinghausen schmunzelnd und fügt hinzu: „Er war einfach ein unglaublich ruhiger und ausgeglichener Mensch, der nie aggressiv war.“ Abends so gibt sie zu fehle er ihr am stärksten. „Dann kommt man sich sehr allein vor“, gibt sie unumwunden zu.
Auch der jetzige Bürgermeister, Thomas Katzer erinnert sich gerne an die ein und andere Begebenheit mit seinem Vorvorgänger.
„Ich habe mit Kurt Wistinghausen leider keine gemeinsame politische Zusammenarbeit erlebt, da ich erst seit Oktober 1994 in der SPD bin, aber ich habe den Menschen Kurt durchaus kennen und schätzen gelernt“, so Katzer.
Er hat Kurt Wistinghausen „als einen offenen, ehrlichen und freundlichen Menschen erlebt, der auf die Augustdorfer Bürger zugegangen ist. Er war ein sehr guter Zuhörer, hat selbst das kleinste Problem ernst genommen und sich um Lösungen gekümmert. Er ist mit seinem Umfeld respektvoll, solidarisch und kompetent umgegangen“, kann sich der jetzige Bürgermeister erinnern.
Bei all seiner Menschlichkeit habe Kurt konsequent und beharrlich seine Ziele verfolgt. Aber eben nicht um jeden Preis. „Kurt Wistinghausen war in der Lage, die Meinungen oder Einstellungen von anderen Bürgern oder Politikern zu überdenken. Und er hatte die Größe, dass wenn sich diese Meinungen oder Einstellungen als richtig erwiesen haben, auch anzunehmen. Kurt Wistinghausen war ein Bürgermeister für alle Augustdorfer“, stellt Thomas Katzer fest.
Schon bald soll zu seinem Gedenken und in Erinnerung seines Wirkens die Zuwegung zum Freizeitgelände Schlingsbruch offiziell zum „Kurt-Wistinghausen-Weg“ benannt werden. Und auch da wird dann Dorothea Wistinghausen zugegen sein. „Ich freue mich schon sehr darauf“, erklärt sie zum Abschied.

Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner