Viel wurde in den letzten Wochen und Monaten über den Distanzunterricht geschrieben und wie dieser von Schülern und Eltern auf- und wahrgenommen wird. Wie sieht es aber vor Ort in den Schulen aus? Welche Herausforderungen gibt es? Hakt es an allen Enden, wie häufig berichtet wird?
Die AUGUSTDORFER NACHRICHTEN haben sich an der Grundschule Auf der Insel umgehört. Dort herrscht, so kann man das knapp beschreiben, Begeisterung.
„Bei uns läuft es gut“, verrät Schulleiterin Birgit Schöne. Die Grundschule arbeitet mit dem Programm logineo. „Das Programm ist eine webbasierte Umgebung, bei der die Nutzer direkten Zugriff auf eine Vielzahl von Anwendungen haben“, erläutert Franziska Kuhlmeier. Sie ist die Medienbeauftragte der Schule und gleichzeitig Medienberaterin bei der Bezirksregierung für den Kreis Lippe.
Und auch Konrektorin Bettina Tannreuther ist von dem System angetan. Mit dem Programm können Lehrkräfte rechtssicher über dienstliche E-Mail-Adressen kommunizieren, Termine in gemeinsamen Kalendern organisieren und Materialien in einem geschützten Cloudbereich austauschen.
Schon im Frühjahr des vergangenen Jahres, also noch vor Corona, hatten die Lehrerinnen und Lehrer der Grundschule damit angefangen, logineo in ihren Unterricht einzubauen. Jetzt inmitten der Pandemie ist das Programm gar nicht mehr wegzudenken. „90 Prozent der Kinder haben die Möglichkeit, von zu Hause aus auf die Anwendung zuzugreifen“, so Bettina Tannreuther. Aus dem Grund werden auch weiterhin die Unterrichtsmaterialien ausgedruckt, „damit kein Kind hinten rüber fällt“, wie es Schulleiterin Birgit Schöne ausdrückt.
Die AUGUSTDORFER NACHRICHTEN durften einen Blick auf die Lernplattform werfen, wie sie sich von der Lehrerseite aus präsentiert. „Die Kollegen machen das sehr gerne“, erläutert Franziska Kuhlmeier die Akzeptanz innerhalb des Kollegiums. Durch die Arbeit mit dem Programm haben sich, nach Aussage der Pädagogin auch die Schwerpunkte ein stückweit verschoben.
Während die Medienbeauftragte das sagt, öffnet sie das Programm auf dem interaktiven Display, das im Klassenraum steht. Nachdem sie sich in eine Klasse eingeloggt hat, kann sie nun die Aufgaben sehen, die die Schülerinnen und Schüler aufhaben. Einen Klick weiter und Franziska Kuhlmeier hat eine Übersicht über die Schülerinen und Schüler, die ihre Aufgaben bereits abgegeben haben. Mit einem Handgriff könnte sie sich nun die digitalisierten Arbeitsblätter anschauen. Aber nicht nur das, denn daneben sind auch von den Lehrern erstellte Erklärvideos und Lernspiele für die Kinder vorhanden.
„Das System läuft bei uns glücklicherweise stabil“, freut sich auch Birgit Schöne.
Einziger Wermutstropfen: Jeder Lehrer arbeitet mit seinem privaten Endgerät. „Es wäre schön, wenn wir alle mit einem System arbeiten könnten“, so Birgit Schöne. Die Computer seien zwar bestellt, aber eben noch nicht da. Das gilt auch für die Leihgeräte für die Schüler, die vom Land gefördert werden. „So konnten wir bisher keine Geräte an die Kinder ausleihen“, so die Schulleiterin.
„Das liegt aber nicht ander Gemeinde“, unterstreicht die Schulleiterin.
„Das ist vielleicht das Einzige, was die Pandemie positiv hervorgebracht hat, dass die Digitalisierung in den Schulen zwangsläufig schnell fortschreiten musste“, fasst Franziska Kuhlmeier die Entwicklung des letzten Jahres zusammen.
Alle drei freuen, sich wenn auch nach Corona weiterhin aktiv an und mit der Digitalisierung gearbeitet wird.

Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner