Sprachlos sei sie gewesen. Mit diesen Worten umschreibt Manuela Schramm den Moment, in dem sie erfuhr, dass sie den dritten Platz beim diesjährigen Heimatpreis für die von ihr initiierte Nachbarschaftshilfe gewonnen hat.
Im März hatte die Augustdorferin die Initiative gegründet. „Da fing das gerade mit Corona an“, erklärt sie die Begleitumstände. Die Gruppe an Freiwilligen, die sich damals zusammengefunden hatte, tätigte Einkäufe für Personen, die in Quarantäne waren. „Es haben sich bei uns aber weniger gemeldet, als ich erwartet habe“, erklärt Manuela Schramm rückblickend.
Viel Aufmerksamkeit erhielt die Initiative, als sie zahlreiche Masken nähte und diese auf dem Rewe Parkplatz verkaufte. Am damaligen Samstag sollte der Verkauf von selbstgenähten Mundschutze der Augustdorfer Nachbarschaftshilfe um zehn Uhr starten. „Um 9.30 hatte sich aber vor dem Stand schon eine lange Schlange gebildet”, erinnert sich Organisatorin Manuela Schramm. Gemeinsam mit Christiane Zentarra und Bianca Neugebauer stand sie damals am Verkaufstisch. Schon nach knapp einer Stunde waren die 250 Masken vergriffen. Insgesamt hatte das Nähteam bereits 500 produziert. „Ich war von der positiven Resonanz überrascht“, freut sie sich noch heute.
Im Laufe des Jahres seien zwar einige Freiwillige abgesprungen. „Entweder weil sie gemerkt haben, dass man in der Initiative wirklich arbeiten muss oder weil sie mit meiner direkten Art nicht zurecht kamen“, berichtet sie schmunzelnd. Nun sei es ein harter Kern von sechs Personen, der noch aktiv sei.
Von dem Erlös durch den damaligen Maskenverkauf hat Manuela Schramm nach eigenen Angaben allen Helfern ein Blumengesteck gekauft. „Und wir sind auch davon gemeinsam essen gegangen“, erklärt sie. Es sei einfach wichtig gewesen, dass die Arbeit auch honoriert werde.
Für das kommende Jahr hat die Initiatorin schon einige Ideen. „Ich bin zum Beispiel wegen eines Frühlingsfestes angeschrieben worden, da müssen wir aber erst einmal sehen, wie sich die Pandemie entwickelt“, erklärt sie.
Gerne würde sie auch mit anderen Vereinen und Initiativen zusammenarbeiten; „Von den meisten Vereinen habe ich aber keine Rückmeldung bekommen, obwohl ich die angeschrieben habe“, zeigt sie sich ein wenig enttäuscht. Enttäuscht zeigt sie sich auch vom Augustdorfer Seniorenheim. Dem habe sie angeboten, ein Vogelhaus aufzustellen. „Das wollte man aber nicht“, so Schramm. Aus dem Grund falle das Seniorenheim auch aus ihren Überlegungen heraus, wen sie mit dem Preisgeld von 1000 Euro unterstützen werde.
„Ich würde gerne Kinder oder Jugendlichen helfen“, so Manuela Schramm. Sie ist sich in jedem Fall sicher, dass sie das Geld für einen guten Zweck einsetzen kann.