Rosemarie Berendt-Hecker, Pflegefachbereichsleitung bei diakonis, zeigt sich erleichtert. „Wir freuen uns, dass alle Mitarbeiter negative Testergebnisse haben.“  Zuvor hatten die AUGUSTDORFER NACHRICHTEN berichtet, dass zwei Bewohner des Seniorenzentrums in Augustdorf an Covid-19 erkrankt waren; das hatten Schnelltest ergeben. Die Mitarbeiter hatten sich daraufhin testen lassen. Auch bei einem der Bewohner habe sich der Verdacht durch einen PCR-Test mittlerweile nicht bestätigt.
„Die Besuche können also in Rahmen der Pandemie-Beschränkungen nicht nur im Erd-, sondern auch wieder im Obergeschoss stattfinden“, erklärt Rosemarie Berendt-Hecker der Redaktion.
Schon seit Monaten gehört zum Konzept von Bundesregierung und Bundesländern der besondere Schutz der sogenannten vulnerablen Gruppen, also alter Menschen, Pflegebedürftiger und Vorerkrankter. Die Pflegeeinrichtungen erhalten deshalb bereits seit Frühjahr vorrangig Schutzausrüstungen, Masken und seit Oktober auch Schnelltests für Mitarbeiter, Patienten und Besucher.
Nachdem im Frühling Besuche der Heimpatienten zeitweise ganz verboten waren, dürfen sie im Rahmen von Hygiene- und Besuchskonzepten der Einrichtungen inzwischen wieder Besuch empfangen. Trotzdem gibt es gerade in Alten- und Pflegeheimen Hunderte Infizierte und Tote in dieser Bevölkerungsgruppe.

Wie kann der Schutz der ältesten und für einen schweren Verlauf von Covid-19 anfälligsten Menschen besser werden?

Neben der laufenden bundesweiten Versorgung aller 33.168 Pflegeeinrichtungen in Deutschland mit FFP2-Masken sollen überall noch mehr Antigen-Schnelltests zum Einsatz kommen. Die Kosten von 30 bis 40 Euro je Test übernimmt die Bundesregierung. Das könnte im nächsten Jahr zu höheren Zusatzbeiträgen bei den Krankenkassen führen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die 16 Länder-Regierungschefs hatten am Sonntag beschlossen, dass das Testen des Pflegepersonals ausgeweitet werden soll: „Die Länder werden eine verpflichtende Testung mehrmals pro Woche für das Personal in den Alten- und Pflegeeinrichtungen anordnen“, heißt es in dem Beschluss. Eine Testpflicht ist ein weitgehender Schritt. Umgesetzt wurde sie noch nicht überall.
Es stellt sich die Frage, warum diese Pflicht erst jetzt im Dezember angeordnet wird – während für die Fleischindustrie schon im August, gleich nach dem Corona-Ausbruch in der Schlachtfabrik Tönnies in Nordrhein-Westfalen, eine Corona-Testpflicht eingeführt wurde. Gerade mit regelmäßigen Schnelltests hätten Infektionen in Heimen früher erkannt und wohl auch viele Leben gerettet werden können.
Solche regelmäßigen Tests soll es jetzt auch für das Personal in mobilen Pflegediensten geben: „In Regionen mit erhöhter Inzidenz soll der Nachweis eines aktuellen negativen Coronatests für die Besucherinnen und Besucher verbindlich werden“, haben die Regierungschefs beschlossen. Das wirft die Frage auf, ob nicht gerade Besucher von Heimen zu Schnelltests am Eingang sogar verpflichtet werden könnten und sollten – gerade auch an den bevorstehenden Weihnachtstagen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verweist dazu auf die Zuständigkeit der Länder.

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