Es ist schon einige Monate her, dass wir zuletzt über das Maskottchen der AUGUSTDORFER NACHRICHTEN, Schulhund Themba geschrieben haben. So viel vorweg: Themba geht es gut. Mittlerweile hat die Sozialpädagogin Dana Reisenberger ihrem Hund auch das Apportieren beigebracht.
„Themba liebt es zu apportieren. Somit ist es sehr schön sie mit dieser Arbeit in den Unterricht mit einzubeziehen. Kinder erledigen Aufgaben viel motivierter, wenn sie ein Hund zu ihnen bringt“, erklärt Dana Reisenberger gegenüber den AUGUSTDORFER NACHRICHTEN.
So trägt Themba die Tasche auf Kommando und übernimmt damit eine tragende und helfende Rolle, zum Beispiel beim Transportieren von Arbeitsblättern oder Arbeitsaufträgen, Lesetexten, Spielen oder auch einfach einer Belohnung. „Und die Süßigkeiten für das Kollegium dürfen natürlich auch nicht fehlen“, erzählt die Lehrerin schmunzelnd.
Hintergrund:
NRW ist das einzige Bundesland, das im September 2015 zum Einsatz von Schulhunden eine Handreichung herausgegeben hat.
Der (Schul) Besuchshund gehört zum Bereich der tiergestützten Pädagogik. Der Besuchshund ist aber kein Therapiehund. Der Hundeführer, ein ausgebildeter Pädagoge, durchläuft zusammen mit seinem Hund eine intensive, stufenweise Ausbildung in Theorie und Praxis.
Das Team (Mensch & Hund) kann in Schulen, Kindergärten und anderen pädagogischen Einrichtungen eingesetzt werden.
In der Schule kann das Team dazu beitragen, dass eine lernförderliche Atmosphäre geschaffen wird, wodurch Lernprozesse positiv beeinflusst werden. Kinder lernen leiser und konzentrierter ihre Arbeiten zu erledigen. Der Schulhund beeinflusst positiv das Wohlbefinden, die Stimmungslage und die Gesundheit.
Den positiven Effekt von Schulhunden hat Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal von der Universität Wien erforscht.
2003 untersuchte er das Verhalten von 24 Schulkindern bevor und nachdem ein Schulhund in ihre Klasse kam. Stille Kinder unterhielten sich plötzlich mehr — zunächst vor allem über den Hund. Laute Kinder, die Aufmerksamkeit wollten, wurden ruhiger, weil sie dem Hund ihre Zuwendung geben konnten.
„Obwohl die Wirkungen auf die einzelnen Kinder sehr unterschiedlich waren, hatte man diese nette Gruppenwirkung“, sagt Kotrschal. Das österreichische Schulministerium hat im vergangenen Jahr eine Empfehlung für Schulhunde ausgesprochen. In Deutschland schätzen Experten die Zahl der Lehrer, die ihre Hunde in den Unterricht mitnehmen, auf etwa 200.
In einer Umfrage zeigte sich eine deutliche Zentrierung des Einsatzes von Schulhunden in der westlichen Hälfte Deutschlands. Am häufigsten werden Schulhunde in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen eingesetzt.
Auch bei der Auswahl der Hunderassen zeigt sich eine Zentrierung auf drei Rassen, nämlich Border-Collies, Labradore und Retriever. Andere Rassen wurden nur jeweils einmal genannt.