In den Sandwüsten Nordafrikas ist eine besondere Wildhundart zu Hause: der Fennek. Dieser kleine Wildhund ist durch seine geringe Körpergröße optimal an das Wüstenklima angepasst. Der „Wüstenfuchs“, wie der Fennek wegen seines bevorzugten Lebensraumes auch genannt wird, ist der kleinste Wildhund weltweit.
Sein „großer Bruder“ ist auch in der Senne zu finden. Leutnant Tim Worpenberg kennt sich mit dem Fennek bestens aus. Als Zugführer des zweiten Spähzuges führt er heute auf dem Truppenübungsplatz Senne eine Schießübung mit dem Spähwagen Fennek, dem Hauptwaffensystem der Heeresaufklärungstruppe durch. Der Fennek, ein leichter 4-Rad-Spähpanzer, hat jedoch mit seinen Verwandten in den nordafrikanischen Wüsten wenig gemeinsam.
Das Fahrzeug verfügt über modernste Beobachtungs- und Aufklärungsmittel wie ein Wärmebildgerät sowie einen Laserentfernungsmesser. Die Aufklärer des Heeres gewinnen weit hinter den feindlichen Linien Informationen über den Gegner. Dabei sind die Männer und Frauen um ihren Zugführer Worpenberg oft auf sich allein gestellt. „Ich suche den Kampf mit den feindlichen Kräften nicht. Gleichwohl muss auch im rückwärtigen Raum immer mit Angriffen gerechnet werden“, erklärt Leutnant Worpenberg. In diesem Fall müssen sich die Aufklärer aus dem westfälischen Ahlen verteidigen. Dafür steht den Fennek-Besatzungen eine 40-Millimeter-Granatmaschinenwaffe zur Verfügung, mit der die Spähtrupps Ziele in einer Entfernung bis zu 800 Metern wirksam bekämpfen können.
Der gebürtige Niedersachse Worpenberg ist dafür mit seiner Teileinheit auf den Truppenübungsplatz Senne gekommen. Unweit des ehemaligen Truppenlagers Staumühle jagen die Geschosse von den Waffenstationen der Spähwagen ihren Zielen auf der Schießbahn entgegen. „Die Senne bietet für uns optimale Bedingungen“, betont der Zugführer ausdrücklich. Zudem beeindrucke ihn die „britische Gelassenheit“, die er hier kennengelernt habe. Der 21-Mann-starke Spähzug gehört zur 2. Kompanie des Aufklärungsbataillons 7 aus Ahlen. Das Bataillon wurde im Sommer 2015 in Augustdorf aufgestellt, um dann an den Zielstandort ins Münsterland verlegt zu werden. Die Heeresaufklärer gewinnen für die Panzerbrigade 21 in Übung und Einsatz wichtige Informationen über die Feindformationen und sichern somit die Informationsüberlegenheit des Großverbandes.
„Im Gesamtsystem der Brigade spielen unsere Kameraden vom Aufklärungsbataillon 7 eine entscheidende Rolle“, unterstreicht Martin Waltemathe, Sprecher der „Lipperland“-Brigade. Ob in einem Einsatzszenario wie in Afghanistan oder im Rahmen der Landes-und Bündnisverteidigung: nur wer punktgenaue, verlässliche Informationen über den Gegner gewinnen kann, wird erfolgreich operieren“, so der Presseoffizier gegenüber den AUGUSTDORFER NACHRICHTEN. Die Kompanie von Tim Worpenberg wird bis Ende der kommenden Woche in Senne üben. Immer mit dabei: die Fenneks, denen das lippische Senneklima offenbar gut bekommt. (mw)