Die Situation der Schulbusverbindungen nach Schloss Holte-Stukenbrock aber auch nach Detmold werden heiß diskutiert. So wendet sich der Augustdorfer Vater Joachim Barz in einem Brief an den Direktor des Gymnasiums in Schloss Holte-Stukenbrock und berichtet, dass sein Kind sich, aufgrund der Enge im Bus und der daraus resultierenden stickigen Luft übergeben musste. „Von Abstandregelungen in Bezug auf Corona kann keine Rede sein“, erklärt der Vater, der den Schulleiter auffordert: „Ich bitte Sie bei den Verantwortlichen einzuwirken, dass die Schulbussituation der Linie 84 dringend entzerrt werden muss. Ebenso tragen immer noch nicht alle Kinder im Bus korrekt eine Schutzmaske. Bei den derzeitigen Zahlen und diskurtierten Vorgaben ist das geradezu abernteuerlich, was hier passiert!“
Joachim Barz wendet sich auch in einem weiteren Brief an den Ministerpräsidenten des Landes und die Schulministerin. Dort schreibt er: „Ich bitte Sie ausdrücklich auch persönlich um Hilfe in dieser außergewöhnlichen Situation.“
Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) hat sich des Themas in ihrer Fraktionssitzung angenommen. In einem Antrag an die Verwaltung erklärt sie im Anschluss: „Die Verwaltung wird beauftragt über den Kreis zu prüfen, ob die Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG) sowie Teutoburger Wald Verkehr (TWV) die Brennpunkte der Busverbindungen von Augustdorf (Schultransfer DET & SHS) entzerren könne und entsprechend der aktuellen Lage mit weiteren Bussen auszustatten sei.
„Sollte dies nicht von Erfolg gekrönt sein wird die Verwaltung gebeten zu prüfen welche Hilfeleistungen sie über das Land extern anfordern kann um den Transport der Schüler sicherer zu gestalten“, heißt es in dem Antrag weiter, der in der nächsten Ratssitzung besprochen werden soll.
Auch die AUGUSTDORFER NACHRICHTEN hatten sich dem Thema bereits gewidmet und mit der TWV Kontakt aufgenommen. Von dort hieß es, dass die Busse nicht überfüllt seien und eine Entzerrung, zum Beispiel durch einen versetzten Unterrichtsbeginn durch die Schullen beatragt werden müsse. Zeitgleich erklärte die TWV, dass sie Kontakt zur Schule aufnehmen und nach Lösungen suchen wolle.
Was die wenigsten wissen: Die Landesregierung hatte für die Kommunen zusätzliche 1.000 Schulbusse organisiert. Nur werden diese offenbar von den Städten kaum genutzt. „80 Prozent des Kontingents sind noch nicht abgerufen worden„, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen, Christian Gladasch. Er könne nicht nachvollziehen, wieso das so sei.