Rund 350 Soldatinnen und Soldaten des Panzergrenadierbataillons 212 und des Panzerbataillons 203 aus Augustdorf sowie weiterer Verbände der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ wurden während eines feierlichen Appells auf dem Truppenübungsplatz Altmark bei Magdeburg in den Einsatz nach Afghanistan verabschiedet. Unterstützt wird das multinationale Team um Bataillonskommandeur Matthias Greune von Soldaten des Jägerbataillons 91 aus Rotenburg / Wümme sowie einer 130-Mann-starken georgischen Infanteriekompanie, die seit Mitte diesen Sommers gemeinsam mit den Augustdorfer Soldaten für die gemeinsame Mission trainiert hat.
„Als professionelle Truppe kennen Sie die Gefahren und das Risiko“ betonte Oberst Stephan Willer, Kommandeur der Panzerbrigade 21, während seiner kurzen Ansprache an die Soldatinnen und Soldaten. Das Panzergrenadierbataillon 212 war seit 2003 regelmäßig in Afghanistan im Einsatz und kehrte erst im Sommer des vergangenen Jahres nach acht Monaten in dem zentralasiatischen Krisenstaat nach Augustdorf zurück. Willer forderte die Soldaten eindringlich auf, nicht über das vorzeitige Ende der Einsatzmission am Hindukusch zu spekulieren.
Ob die Bundesrepublik Deutschland ihr Engagement in Afghanistan im Frühjahr des kommenden Jahres reduziert oder gar beendet, sei derzeit noch nicht entschieden, unterstrich der 50-jährige Kommandeur, der seit Juli die Augustdorfer Brigade führt. „Diese Entscheidung fällt auf politischer Ebene“, machte Willer deutlich. Derzeit ist der Einsatz für die Augustdorfer Soldaten für sechs Monate vorgesehen. Bereits Anfang Dezember fliegen die ersten Vorauskommandos nach Mazar-e Sharif, Einsatzstandort der Bundeswehr in Nordafghanistan.
„Sie haben sich professionell auf diesen Einsatzauftrag vorbereitet. Die Panzerbrigade 21 schaut mit Stolz auf Sie“, unterstrich Willer an diesem kalten Herbstabend in der Altmark. Im Gefechtsübungszentrum des Heeres trainieren die Augustdorfer Panzergrenadiere zum letzten Mal für den bevorstehenden Einsatz.
Danach heißt es erneut Abschiednehmen von Familie und Freunden. Generalmajor Jürgen-Joachim von Sandrart, Kommandeur der 1. Panzerdivision, nahm in seiner Rede ebenfalls Bezug auf die zahlreichen Auslandseinsätze der lippischen Panzergrenadiere in Afghanistan. „Sie sind das Beste, was das deutsche Feldheer für diesen Einsatzauftrag aufbieten kann“, lobte von Sandrart. Die Corona-Pandemie habe die Ausbildung erheblich beeinflusst.
Trotzdem wurde „alles Notwendige getan, um Sie bestmöglich auf den Einsatz vorzubereiten“, machte der Divisionskommandeur deutlich. Dies sei nicht nur für die Einsatzkräfte von besonderer Bedeutung, sondern auch für die Familien und Angehörigen in der Heimat. Mit einem Gebet durch Militärpfarrer Martin Benker endete der Verabschiedungsappell für die Einsatzsoldaten der Panzerbrigade 21. (mw)

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